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Nevada

Samstag 05.05.18
Wir wollen um 09:00 Uhr bei Madeleine in San Clemente sein. Die Fahrtzeit wird etwa 75 Minuten betragen. Tanken muss ich allerdings auch noch. Dies bedeutet, wir sollten um 07:30 Uhr wegfahren. Das Gepäck ist bereits im Auto. Auf das Frühstück verzichten wir da wir später mit Mericles in San Clemente am Beach etwas essen werden. Kaffee und Tee aber holen wir im Hotel um unterwegs ein Muntermacher zu haben. Die Frühstücksgutscheine gebe ich der Kellnerin ab. Als sie sieht, dass wir gar nichts essen wollen fragt sie, ob etwas nicht gut sei. Wir versichern ihr, alles sei bestens und erklären den Grund weshalb wir nichts essen. Die nette Frau will uns das Frühstück als Reiseproviant mitgeben was wir allerdings dankend ablehnen. Wir treffen Just-In-Time bei Madeleine ein. Auf der grossen Terrasse bewundere ich die praktischen Drehstühle, die Tom hat. Ein, zwei Fotos schaden nie. Falls ich mich in der Schweiz langweilen werde kann ich ja mich wieder als Schreiner versuchen.
Drehstuhl, Rückansicht Drehstuhl, Seitenansicht
Wir fahren an den Pier von San Clemente. Tom achtet darauf, dass ich den Anschluss nicht verliere. Schliesslich ist TomTom nicht aktiviert und wie sollte man ohne Navigationsgerät etwas finden. Eh, wie haben wir früher etwas gefunden? Wir laden die Frauen beim Restaurant aus und fahren anschliessend zurück zum Public-Parkplatz.
Zu sechst suchen wir freie Plätze im "The Fishermans Restaurant & Bar- San Clemente". Tom fackelt nicht lange und sagt der Kellnerin wo wir sitzen wollen. Ein echt amerikanisches Frühstück ist nun Programm. Mein "kleines" Frühstück besteht aus Kaffee (all you can drink), Toast, Hash Browns, Spiegeleier (over easy) und Speck. Keine Ahnung was die anderen bestellt haben. Wird wohl in ähnlichem Rahmen sein. Tom und Martha wollen im Jahre 2020 wieder einmal die Schweiz besuchen. Wir hoffen sie dann ebenfalls zu sehen.
Madeleine, Martha und Tom Aussicht vom Fisherman's Bar
Nach dem Frühstück (besten Dank an Tom für die Einladung) fahren wir zurück ins Haus um Madeleins Gepäck zu holen. Für die Fahrt nach Bullhead City haben wir nicht die kürzeste oder schnellste Strecke gewählt. Wir fahren zuerst nach Cabazon um bei Hadley's Datteln mit Baumnüssen zu kaufen. Seit vielen Jahren lieben und schätzen wir diese Delikatesse. Wann immer wir in der Gegend sind und genügend Zeit haben für diesen kleinen Umweg suchen wir den Verkaufsladen auf. Da wir schon öfters hier waren wissen wir genau wo der Laden ist. TomTom-Lisi meldet ebenfalls "Ankunft". Doch da wo in den letzten Jahren ein gut besetzter Parkplatz vor einem gut besuchten Laden war ist nun ein fast leerer Parkplatz (nur ein Polizeiauto hat hier parkiert) vor einem geschlossenen Laden. Was? Wo? Warum? Bei der Ausfahrt vom Highway haben wir doch bereits das Reklameschild von Hadley's gesehen. Nun, dieses Rätsel ist gleich gelöst. Hadley's hat einen neuen, grösseren, schöneren Verkaufsladen gleich auf dem nächsten Grundstück gebaut. Ich fahre zurück bis zum Kreisel, spure ein und bei der fünften Ausfahrt (alt: sechste) wieder raus. Nun noch bei Ruby's vorbei und schon sind wir vor dem neuen Shop. Alles ist neu. Neu sind auch die Preise. Neu ist aber auch das Sortiment. Viele der Datteln gibt es nun noch in der Version mit Schokolade überzogen. Dann gibt es dieselben Packungen mit etwas kleiner Datteln, mit mittleren Datteln und mit grossen Datteln. Für all die Leuenbergerlis in der Schweiz kaufe ich sechs Packungen Datteln mit Baumnüssen. Madeleine kauft für sich ebenfalls eine Packung. Anschliessend noch eine kleine Packung von dem und etwas von diesem. Ich fahre nun mit meinem Einkaufswagen zur Kasse und bezahle (mit Madeleine kann ich später abrechnen). Der Kassier zieht die Packungen über den Scanner, tippt etwas und nennt mir die Gesamtsumme. Hmmmm, doch etwas mehr als ich gedacht habe. Im zum Shop gehörenden Restaurant bestellen wir noch etwas zu trinken und ich nehme mir nun die Zeit unsere Einkäufe etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Nun sehe ich weshalb die Rechnung höher war. Madeleine hat für sich die grösseren Datteln gekauft, wir aber 6 Mal die mittleren. Der Kassier hat aber 7 Mal die teureren berechnet. Ich gehe zurück zur Kasse und lasse den Fehler korrigieren. Fast 40 Dollar gespart.
Nun wird es Zeit um wieder Richtung Bullhead City zu fahren. Zuerst auf der I-10. Kurz nach Whitewater verlassen wir die Interstate und fahren auf die US-62. TomTom-Lisi wollte eigentlich weiter auf der I-10 fahren, Madeleine als ortskundige Person hat jedoch die andere Route vorgeschlagen (wir haben bisher auch immer den Weg via Amboy gewählt). Die ersten Meilen nach der Abzweigung fordert TomTom mich immer auf zu wenden. Sorry, auf dem Ohr bin ich taub. Wir fahren bei Yucca Valley und Twentynine Palms vorbei. Eine Gegend, die uns sehr bekannt vorkommt. Im August 2013 waren Anita und ich im Best Western Hotel von Yucca Valley. In Amboy, dem kleinen Ort der praktisch nur aus Roy's Motel and Cafe, Roy's Gasoline und den Postamt besteht, halten wir an. Pippi-Stop, Ziggi, etwas trinken und die Beine vertreten.
Nach Amboy müssen wir links abbiegen. Vor einigen Jahren wurde der National Trail Hwy bei einem Unwetter unterspült. Niemand hat Interesse, das Teilstück der alten Route #66 zu reparieren da nur sehr wenige Menschen in dieser Gegend wohnen. Von Amboy bis Bullhead City sind es noch fast 100 Meilen. Für diese Strecke benötigen wir etwa 1 Stunde und 40 Minuten. Bei Madeleine angekommen, laden wir ihre Sachen aus und unsere Koffer, die in der Garage deponiert wurden, wieder ein. Wir fahren nun wieder nach Laughlin und werden Madeleine am Montag wieder sehen.
Im Aquarius Hotel und Casino haben wir nun für die restlichen vier Nächte ein Zimmer. Mit all dem Gepäck wollen wir nicht durchs ganze Casino und Hotel spazieren.Valletparking und ein Hotelboy ist da die viel einfachere Lösung. Wäre die viel einfachere Lösung. Das mexikanische Fest, das in Mexiko ausser in Puebla nicht gefeiert wird, ist für Mexikaner in Kalifornien sehr wichtig. Oder einfach nur eine gute Gelegenheit um ein Wochenende zu feiern.
Auszug aus Wikipedia
El Cinco de Mayo (spanisch für "5. Mai") bzw. Der Tag der Schlacht von Puebla ist ein mexikanischer Feiertag. An ihm wird der Sieg der mexikanischen Armee unter Führung von General Ignacio Zaragoza über die zahlenmässig überlegenen Kräfte einer französischen Expeditionsarmee in der Schlacht bei Puebla am 5. Mai 1862 gedacht. Der Feiertag ist nicht gesetzlich und wird praktisch nur in Puebla selbst festlich begangen. Darüber hinaus erlangte er in den letzten Jahrzehnten im mexikanischstämmigen Bevölkerungsteil der Vereinigten Staaten von Amerika zunehmende Bedeutung, vergleichbar in etwa dem St. Patrick's Day der Iren. In Mexiko selbst ist dieser Feiertag nur von geringer Bedeutung.
Valletparking ist belegt und mit den Parkplätzen vor dem Hotel sieht es auch eher düster aus. Beim Kurzparking halte ich an, lade die Koffer aus und gehe mit Anita an die Rezeption. Unser Zimmer ist bezugsbereit und ein Hotelboy bringt die Koffer hinauf (Anita geht natürlich auch hinauf). Ich suche nun ein Parkplatz im Parkhaus. Die ersten zwei Etagen sind für Valletparking reserviert (und natürlich belegt). Die nächsten vier Stockwerke sind ebenfalls belegt. Oh je, jetzt bleibt nur noch die ungedeckte Dachetage. Tatsächlich, hier hat es noch einzelne freie Plätze. Ich stelle das Auto ab und nehme alles mit was der Hitze nicht so gut wiederstehen kann. Die Aussentemperatur beträgt 41 Grad C (am Schatten). Hier ist kein Schatten und so werden wir im Auto Temperatuten weit über 50 Grad C haben. OK, "El Cincode Mayo" ist morgen bereits vorbei und die Gäste werden nach Hause gehen. Wir aber werden das Auto umparkieren.
Zimmer 1711 im Aquarius Blick vom Zimmer auf oberstes Parkdeck
Sonntag 06.05.18
Ich wache früh auf, sehe Anita tief und fest schlafen. OK, ich will nicht stören und verlasse leise das Zimmer. Im Casino gibt es bestimmt einen guten Kaffee und das Spielen lockt mich auch ein wenig. Den Kaffee bekomme ich ohne Probleme bei McGruusig, sorry McDonald. In den letzten Jahren hat McDonald tatsächlich begonnen den Kaffee jedes Mal frisch zuzubereiten. Gemahlen und nicht gekapselt! Mit dem Kaffee in der Hand schlendere ich durchs Casino. Beim einen oder anderen Spielautomaten verweile ich und riskiere etwas Kleingeld. Wirklich nur Kleingeld. Wenn nach drei oder vier Spielen der Automat nicht gross am Auszahlen ist verschwinde ich bereits wieder. Bei den Tischspielen schaue ich einen Moment zu und beobachte wie das Spiel so läuft. Der Dealer, sehr übergewichtig und dazu mit einem Tick belastet, plaudert mehr als er Karten verteilt. OK, spielen wir eine Runde Black Jack. Das Spiel läuft gar nicht schlecht und ich gewinne ein wenig. Das einzige was mir stinkt, ist die schlechte Gewinnquote bei Black Jack, also wenn man mit den ersten zwei Karten ein As und eine 10 oder ein Bild bekommt. Üblicherweise wird dann der Gewinn mit 1:1.5 ausbezahlt. Nicht aber im Aquarius. Hier wird nur im Verhältnis 5:6 bezahlt. Wenn ich also 5 Dollar setzte bekomme ich im Gewinnfall 6 Dollar. Nö, finde ich nicht OK und sehe keinen Grund weshalb sie hier weniger auszahlen. Ich schnappe mir den erzielten Gewinn (bloss etwa 25$) und beschliesse ins Zimmer zu gehen und Anita zu wecken. Bei den Liften drücke ich auf den Knopf damit einer der acht Lifte ins Parterre fährt. Mehrere Lifte sind gemäss Leuchtanzeige auf dem Weg zu mir. Ein Lift macht das "Rennen" und öffnet als erster die Tür. Eine Person steigt aus und es ist - Anita. Wow, das nenne ich einen glücklichen Zufall. Wäre ein anderer Lift eher gewesen würde ich nun wieder in den 17 Stock fahren, Anitas fehlen im Zimmer bemerken und wieder runter ins Casino düsen. Anita hätte in der Zwischenzeit festgestellt dass ich nicht mehr im Casino bin und wäre wieder hochgefahren. "Und wenn sie nicht gestorben sind, fahren sie noch immer mit dem Lift bis zum 17. Stock und wieder runter".
Die Zimmer im Aquarius sind sehr gut und - das wichtigste, sie sind sauber. Die Spielautomaten sind in allen Casinos mehr oder weniger identisch. Die Tischspiele gefallen uns aber um Golden Nugget besser. Es kann auch sein, dass wir die Dealer im Golden Nugget besser kennen. Nun, im Moment ist das kein Thema, wir sind im Aquarius - und beschliessen nach Bullhead City zu fahren.
Im Safaway kaufen wir für ein Picknick zum Mittagessen ein und dazu noch ein paar Sachen für zu Hause. Amerikanische Messbecher um zu backen, eine gross Grillbürste, Gummipinsel für die Küche und sonst noch so Sachen wo man gar nicht braucht! Das Picknick ist wieder fantastisch. Allerdings sind nun in Bullhead City auch für unsere Begriffe sehr hohe Temperaturen. Das Thermometer klettert bereits wieder über die 40 Grad C-Marke. Dazu geht ein Wind der den letzten Rest Feuchtigkeit aus der Luft saugt. Schnell spürt man, wie schnell der Mund austrocknet und wie wichtig das es ist genügend Flüssigkeit zu trinken. Joggen oder andere sportliche Tätigkeiten lassen wir heute sein. Als Anita's Personal Trainer fordere ich nun in der nachmittäglichen Hitze nicht einmal mehr den River Walk zu laufen. Angenehm und kühl ist es mit grösster Wahrscheinlichkeit im Kino. Im Riverside Cinema spielt der Film Rampage - Big meets Bigger mit Dwayne Johnson. Ein modernes Märchen, ein Actionfilm mit viel Humor. Der Film ist so gut, dass ich nicht einmal einen kurzen Moment ein Nickerchen mache. Nach dem Film fahren wir zum Golden Nugget und spielen noch ein wenig. Ein weiser Entscheid da wir acuh noch ein wenig gewinnen.
Montag 07.05.18
Den heutigen Tag verbringen wir wieder mit Madeleine. Am Morgen fahren wir zu Madeleines Haus. Ihr Auto steht bereits ausserhalb der Garage. Unser Auto können wir somit an einen kühlen, schattigen Platz stellen. Mit Madeleine's neuen, blauen Buick fahren wir auf der US-95 in Richtung Needles. Vor Needles biegen wir links ab auf die Courtwright Rd bis wir in Topock den Oatman-Topock Hwy erreichen. Auf der letzten Landzunge ist ein Restaurant, das "Topock 66 Colorado River". Vor dem Restaurant hat es jede Menge an Bootsstegen, dazu einen grossen Parkplatz und einen grossen Swimmingpool. Jetzt, an einem normalen Wochentag sind nicht sehr viele Gäste anwesend. An den Wochenenden sollen jedoch alle Plätze besetzt sein. Am Freitag- und Samstagabend finden jeweils Partys statt mit einer Band die oberhalb des Pools spielt. Eine kleine Besonderheit sind die Barstühle, sowohl draussen an der Relingbar wie auch im Restaurant selber. Der Stuhl hat die Form eines nackten Pos. Hier haben alle die sitzen einen Knackarsch. Wieder ist es ein sehr heisser Tag. Draussen zu sitzen ist schon fast unangenehm. Im Inneren des Restaurants ist die Temperatur erträglich. Endlich einmal eine Restaurant das die Klimaanlage nicht auf "Tiefkühlkost" eingestellt. Madeleine hat uns eingeladen. Dies ist aber nicht der Grund weshalb wir den Lunch geniessen. Ein einfaches Restaurant, aber sehr nette Bedienung und eine Küchenmannschaft die etwas von ihrem Handwerk versteht. Am frühen Nachmittag fahren wir wieder zurück nach Bullhead City. Madeleine will am Abend noch ins Tropicana. Wir aber wollen noch ein letztes Mal ins Golden Nugget.
Catfish Paradies, dieser Name steht sicher zu recht Restaurant auf kargem Wüstenboden Leere Bootsstege, auf der Brücke zwei Züge
Wochenendbetreib Sexy Knackarsch
Dienstag 08.05.18
Die Ferien neigen sich dem Ende zu. Die meisten Sehenswürdigkeiten in der Näheren Umgebung kennen wir bereits. Lust auf eine grössere Ausfahrt haben wir nicht mehr. Wir beschliessen am letzten (vollen) Ferientag in Laughlin zu bleiben. Wir durchstöbern die Souveniershops im Aquarius und finden nichts was uns gleich ins Auge sticht. Noch immer haben wir ein Restguthaben auf den Spielerkarten vom Golden Nugget. Wäre doch schade, dieses Geld einfach so verfallen zu lassen. Auf einmal wird ein Casino geschlossen oder wechselt den Besitzer und das Guthaben fällt schneller als an der Börse auf Null. Wir kaufen noch ein T-Shirt für mich und eines für Dominique. Nun sind nur noch je etwa 5 Dollar auf den Karten. Sollten wir wieder einmal nach Laughlin kommen, müssten wir nich ganz bei Null beginnen. Es ist bereits wieder dunkle Nacht bis wir wieder ins Aquarius fahren. Die Zeit im Golden Nugget verging wie im Fluge. Bis sich Anita von jeder Maschine, die ihm Glück brachte, verabschiedet hat, bis jedem Dealer ein letztes "Tschüss" zugewunken war, na, das dauert eben seine Zeit. Beim Verlassen des Parkhauses werfen wir einen letzten Blick auf den Pool des Aquarius.
Aquarius Pool am Morgen Aquarius Pool am Abend
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