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Arizona

Montag 23.04.2018
Wir packen alles in eine Tasche was wir für drei Tage benötigen. Den Rest des Gepäckes lassen wir im Zimmer zurück. Die Strecke nach Phoenix ist nicht unbedingt eine Scenic Route. Im Gegenteil, meistens ist es öde und monoton. In Wikieup halten wir bei der Chevron-Tankstelle an. Anita hat hier vor zwei Jahren ein passendes Strandkleid gefunden. Nun will es zwei neue kaufen, aber nun etliche Nummern kleiner. Rechts neben der Tankstelle gibt es einen sogenannten Doggie Corral. Ich hoffe, Hunde werden hier nicht während einer langen Rastpause eingeschlossen. Der Korral ist der prallen Sonne ausgesetzt. Nirgends gibt es einen Schattenplatz. Und das in einer Gegend wo es öfters 40 Grad C und mehr gibt. Nun, wir nehmen unseren Snack und die Getränke an einem schattigen Platz zu. Für uns fühlt es sich bereits sehr heiss an, obwohl erst Ende Mai ist.
Doggie Corral Informationstafel auf Rastplatz
Larry und Elisabeth erwarten uns um 15 Uhr bei ihnen zu Hause. Larry zeigt mir wieder seinen Feigenbaum der bereits jede Menge Früchte trägt. Zum Abendessen fahren wir (wie vor zwei Jahren auch) zu RigaTony. Ein italienisches Restaurant das wohl in erster Linie wegen seinen grossen Portionen bekannt ist. Larry und Elisabeth teilen sich ein Menu und haben immer noch zu viel. Der Rest wird in ein Doggy Bag versorgt und nach Hause genommen. Da wir vom früheren Besuch die Portionen und die Art des Kochens kennen, verzichten wir auf eine Appetizer oder eine Vorspeise. Ein Dessert können wir uns auch ersparen, da wir bereits mehr als nur satt sind. Die Zeit mit Larry und Elisabeth vergeht wie im Fluge und schon bald ist es Zeit für uns um ins Hotel zu fahren. Am nächsten Tag wollen wir uns wieder treffen um gemeinsam in den Botanischen Garten von Phoenix zu fahren.
Dienstag 24.04.2018
Nach einem Frühstück im Best Western Inn of Chandler fahren wir zu Larry und Elisabeth. Pünktlich wie vereinbart sind wir um 08:30 Uhr bei ihnen. Larry sagt mir, ich soll unser Auto in seiner Einfahrt parkieren, aber so, dass er mit seinem Auto noch aus der Garage fahren kann. Also ganz am Rande der Einfahrt. Mach ich doch gerne. Ups, sorry. Leider habe ich eine kleine Solarleuchte in der Ecke der Einfahrt übersehen und habe diese mit dem rechten Hinterrad platt gedrückt. Peinlich, aber Larry findet es nicht so schlimm. Er hat kürzlich bei der gleichen Art des Einparkens zu früh abgedreht und ist gleich in den Baum gefahren. Wenigstens ist bei uns am Auto nichts passiert.
Larry hat ein Jahresabonnement für den Botanischen Garten. Somit kann er zwei Gäste kostenlos mitnehmen. Anita beschliesst, auf die Krücke abgestützt mindestens den ersten Rundgang zu Fuss zu machen. Die Wege sind einfach zu begehen und man kann alle Kakteen der Wüste betrachten. Einige sind gerade dabei zu blühen, andere ragen majestätisch in ihrer enormen Grösse gen Himmel zu. Nachdem wir die ersten Loops beendet haben und wieder zurück am Ausgangspunkt sind beschliesst Anita nun für die restliche Besichtigung seine Gehhilfe beiseite zu legen und mit einem Elektromobil zu fahren. Auf ein Sandbahnrennen gegen Elisabeth verzichtet Anita. Der Rollstuhl von Elisabeth ist um einiges schneller und verfügt auch um mehr Bodenhalt in den Kurven. Wir besichtigen noch die Schmetterlinge in einem Gebäude (ähnlich dem Papiliorama in Kerzers). Hier aber mit einheimischen Schmetterlingen. Nach fast zwei Stunden beschliessen wir den Besuch abzubrechen. In der Zwischenzeit ist es sehr heiss geworden und unsere Wasservorräte sind fast aufgebraucht. Kaum haben wir erwähnt, dass wir nun zurück zum Park Shop fahren, legt Elisabeth den Turboknopf um und düst mit dem Rollstuhl den Weg zurück. Bis wir die Abgabestelle des Elektromobils erreichen ist von Elisabeth nichts mehr zu sehen. Sie ist bereits im Shop verschwunden und wartet in der Kühle (besser gesagt der Kälte) des Shops auf uns. Wir fahren noch gemeinsam zurück zu ihrem Haus (unser Auto steht ja dort) um anschliessend Richtung Yuma zu fahren.
Best Western Inn of Chandler Blühender Kaktus im Botanischen Garten Teddy Bär Kaktus
Kaktusblüte Anita, Esther und Larry Im Schmetterlingshaus
Natürlich fahren wir nicht einfach Non-Stop bis nach Yuma. An einem sonnigen Rastplatz legen wir einen kurzen Stopp ein um die Beine zu vertreten und etwas rauch in die Luft zu blasen (ich). Eine kleine blaue Tafel weist auf die Besonderheit dieses Rastplatzes hin. Eigentlich dürfte dies in der Gegend gar nicht so besonders sein. Der Staat geht aber kein Risiko hin und beugt einer eventuellen Klage vor indem er auf die Möglichkeit hinweist, dass es hier Klapperschlangen und Skorpione haben könnte. Könnte! Die Wahrscheinlichkeit eine Klapperschlange zu sehen ist eher als sehr gering einzuschätzen, da diese Tiere Fluchttiere sind und sich in der Regel verkriechen sobald jemand in ihre Nähe kommt. Nur wenn sie in die Enge getrieben werden oder man sie überrascht kann es gefährlich werden. Trotzdem will ich nicht den dummen Touri spielen und laufe nicht in Flip-Flops durchs Gelände. Es könnte ja sein, dass eine der Klapperschlangen die allgemeinen Verhaltensregeln nicht beachtet.
Lisi von TomTom lotst uns auch heute ohne grosse Probleme zu unserem Hotel. Das für uns reservierte Zimmer befindet sich allerdings im ersten Stock und einen Lift gibt es nicht. Gar nicht das Ideale für Anita mit ihrer Krücke. Der freundlichen Dame an der Rezeption bemerkt ohne dass wir etwas erwähnen die schlechte Wahl ihrer Zimmerzuteilung. Nach Überprüfung des Belegungsplanes sieht sie noch ein freies Zimmer im Parterre. Dies ist allerdings eine Suite mit Whirlpool im Badezimmer. Als Platinium-Member bei Best Western bekommen wir diesen Upgrade ohne zusätzliche Kosten.
Warnung von Klapperschlangen und Skorpione Schlafzimmer im Best Western Plus Yuma Wohnzimmer im Best Western Plus Yuma
Badezimmer im Best Western Plus Yuma Küche im Best Western Plus Yuma
Seit dem Frühstück haben wir nichts mehr gegessen und so langsam macht sich ein Hungergefühl bemerkbar. In der Nähe des Hotels haben wir diverse Geschäfte gesehen wie Kohls, At&T und das Las Palmillas Einkaufszentrum. Sicherlich wird irgendwo auch ein Food Corner sein. Ursprünglich wollten wir ja in Yuma im Texas Roadhouse ein saftiges Steak essen. Aber eigentlich ist der Hunger gar nicht so gross und "Jack in the Box" bloss 500 Meter vom Hotel entfernt genügt unseren Ansprüchen auch.
Im Hotel suchen wir noch die Ecke mit den Waschmaschinen und Tumbler. Im Innenhof ist eine kleine Bar mit einigen Tischen und Stühlen draussen. Und hier in der Nähe der Bar sollte auch die Laundry sein. Bloss finden kann ich sie nicht. Die Lady von der Bar hilft mir aber weiter und zeigt mir wo und wie gut die Türe zur Laundry versteckt ist. Wir werfen unsere Wäsche in die Maschine und setzten uns mit einem Drink und unseren Bücher an einen Tisch. Die Maschine muss ganz offensichtlich gründlich waschen. Der Waschgang dauert ewig. Endlich, endlich ist auch der letzte Schwingdurchgang beendet und wir können die Wäsche in den Tumbler werfen. Auch hier fehlt jede Zeitangabe wie lange der Trocknungsvorgang dauern wird. Anita beschliesst, zurück ins Zimmer zu gehen (die Stühle sind nicht unbedingt als bequem zu bezeichnen) und ich bleibe sitzen, lese, trinke Wasser und schaue regelmässig ob das Programmende erreicht angezeigt wird. Wäsche zusammen falten, in die Tragtasche (von Coop) packen und zurück ins Zimmer gehen wo Anita am iPad Zinga-Poker spielt. Anita hat bereits geduscht und sitzt mit noch leicht feuchten Haaren auf dem Sofa. Ich finde aber, wenn wir schon einen Whirlpool im Zimmer haben muss man diesen Luxus auch geniessen. Ich lasse temperiertes Wasser ein, lege mich in den Pool und geniesse die Massage der Wasserdüsen. Anita streckt den Kopf ins Badezimmer und frägt ob es wohl mit seinen operierten Knien in den Pool und auch wieder raus steigen kann. Noch lassen sich die Knie nicht zu 100% biegen, aber es klappt. Allerdings muss ich dazu den Pool verlassen und Anita beim Einsteigen etwas abstützen. Das Verlassen des Pools war ein Fehler. Erstens ist es nicht ein Pool für mehrere Personen und zweitens stellt Anita nun die Düsen für sich ein. OK. Geniesse nun auch du die Massage!
Mittwoch 25.04.2018
Bevor wir zurück nach Laughlin fahren wollen wir noch die Sanddünen besichtigen. Einmal habe ich sie schon gesehen, allerdings nur aus Entfernung von der I-8 (Kumeyaay Hwy). Nun wollen wir diese sich dauernd verändernde Landschaft aus der Nähe betrachten. Gemäss Google Map sollte dies möglich sein wenn wir via Felicity, Dunes nach Ogilby fahren. Die Dünen müssten dann auf der linken Seite gut sichtbar sein. Wir finden wohl kleine Strassen die zu den Dünen führen allerdings sind diese nur für Fahrzeuge mit 4x4-Antrieb und hoher Bodenfreiheit geeignet. 4x4 kann ich beim Altima einstellen, mit der mangelnden Bodenfreiheit dürfte aber das Unternehmen scheitern. Die Dünen sind so weit entfernt wie eh und je. Also fahren wir weiter bis zur US-78. Die Dünen müssen immer noch zu unserer linken Hand sein. OK, wir biegen links ab, fahren vorbei an den Western Mesquite Mines bis nach Glamis. Nun noch zwei- dreihundert Meter weiter und wir sind mitten in den Dünen. Bei Glamas Flat parkieren wir das Auto und nun kann ich die Dünen erklimmen. Anita mit seiner Krücke kann leider den Aufstieg nicht schaffen. Die Oberfläche des Sandes ist glatt wie wenn niemals ein Mensch oder ein Tier über den Sand gelaufen wäre. Halt, nicht ganz. Da sehe ich Spuren eines Tieres. Es dürfte wohl ein Kojote gewesen sein. Die Spuren gehen runter von der einen Düne und bei der nächsten wieder hinauf bis sie sich in der Unendlichkeit der Sandwüste verlaufen. Das Geräusch zweier Motoren klingt in meinen Ohren. Zwei Typen mit ihren Sandbuggys rasen über die Dünen. Nur eine grosse Staubwolke in der Luft lassend verschwinden sie bald wieder hinter dem nächsten Höhenzug. Einige Minuten und Fotos später laufe ich langsam wieder zurück zum Auto. Eine Sidewinder bekam ich nicht zu Gesicht. Vielleicht ist es auch besser so. Ich war so fasziniert von der Umgebung, dass ich zu wenig darauf geachtet habe wo ich meine Füsse aufsetzte. Dabei gibt es doch eine einfache Regel in der freien Natur. "Denke immer daran, dass du in der freien Natur nicht alleine bist".
Sand, Sand, Sand Spuren im Sand Wo Pflanzen sind muss es Wasser geben
Nun heisst es aber zurück nach Laughlin fahren. Eine Fahrt von 3 1/2 Stunden liegt noch vor uns und wir wollen zeitig wieder im Hotel sein. Morgen beginnen die River Runs (Motorradtreffen) und wir wissen nicht, ob nicht die ersten Besucher bereits heute eintreffen und die noch verbliebenen Parkplätze in Beschlag nehmen. Bei Mesa Verde biegen wir auf die uns bekannte US-95 ab. Kurz vor Palo Verde wird die Umgebung auf einmal wieder grün. Rechts und links der Strasse sind künstlich bewässerte Felder. Das Wasser dazu wird sicherlich dem Colorado entnommen der sich durch dieses Tal schlängelt. Auf der US-95 können wir nun bis Needles fahren. Das letzte Stück der Strecke verbringen wir dann auf dem Needles Hwy bis wir in Laughlin ankommen.
Das Abendessen nehmen wir im Golden Nugget im Claim Jumber zu uns. Von 13:00 bis 18:00 Uhr gibt es für Senioren einige Menus mit kleineren Portionen. Genau das Richtige für uns. Die Wahl von Anita fällt auf "Roasted Tri-TIP & Shrimp" und ich entscheide mich für "Tenderloin Tips". Obwohl es sogenannte kleiner Portionen sind ist es immer noch eine gut gefüllte Platte. Anita kann von den Mashed Potetoes nur ein wenig als Versucherli nehmen. Ansonsten hätte es die Shrimps zurückgeben müssen. Das geht dann gar nicht. Das Fleisch ist zart und hervorragend im Geschmack. Das Gemüse noch leicht knackig, genau so, wie wir es lieben. Dieses Menu werden wir sicherlich in unseren Ferien noch einmal in Betracht ziehen. Nun waren wir zwei Nächte und drei Tage ausserhalb des Casinos. Wie wir aus früheren Berichten wissen, wird in den nächsten Tagen das Casino von Bikern belagert sein und freie Plätze an den Spiel-Tischen werden eine Mangelware sein. Heute aber ist es noch recht ruhig im Casino und wir spielen diverse Spiele. Die erzielten Gewinne werden unsere Steuererklärung nicht gross belasten. Die eingefahrenen Verluste können wir anderseits von den Steuern gar nicht abziehen. Es ist wie immer. Im Casino gewinnen auf die Dauer nur das Casino und der Staat.
Menu für Oldies
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