Zurück Inhalt Weiter

Laughlin

Samstag 22. Oktober 2016

Nun bleiben uns noch einige Tage zur Erholung in Laughlin. Am Samstag ist der 2. Kinoabend unserer Ferien angesagt. Die Mückenschwärme entlang des Colorados haben sich zu einer echten Plage entwickelt. Dauernd ist man am Abwehren der durstigen Insekten und muss stets aufpassen den Mund nicht zu öffnen. Um uns dies zu ersparen benutzen wir trotz der kurzen Strecke (1.5 km) das Auto. Vom Parkplatz bis ins Riverside werden wir trotzdem als potentielle Blutspender missbraucht. Jack Reacher 2 ist auf dem Programm und wir sind gespannt ob dieser Film an die Qualitäten des ersten ankommt. Meiner Meinung nach ist der zweite gar besser als der erste Teil. Nach dem Film haben wir gar kein Bedürfnis um im Casino zu spielen und so fahren wir ins Golden Nugget zurück. Wie so üblich beim Samstagabendbetrieb ist es im Casino sehr laut. So laut das wir auf einen Spielabend verzichten. Mit unseren iPads setzten wir uns in den Patio und lesen. Anita beschliesst etwa um 23 Uhr schlafen zu gehen und ich mache noch einen Abstecher ins Casino. An einem der Black Jack Tische sitzen nur drei Personen und so setzte ich mich dazu. Zwei der anderen Spieler sind Frauen und beide Frauen haben im Verlaufe des Abends bereits einige Biere konsumiert. Entsprechend ist ihr Verhalten am Tisch. Laut, vulgär und dazu nicht gerade mit Weisheit gesegnet. Nach etwa 30 Minuten bemerkt die eine dass sie wirklich nicht mehr in der Lage ist um zwei oder drei Zahlen zu addieren. Sie bestellt sich noch ein Bier. Ausser etwa 1 Dollar Servicegeld ist dies gratis. Sie setzt zum letzten Mal ihren Einsatz und verlässt dann den Tisch bevor der Dealer seine Karten aufgedeckt hat. Wäre sie auch geblieben, sie hätte verloren. Ich gewinne etwa 50 US$ Dollar, verliere wieder 30 Dollar, gewinne wieder 2o und dann beschliesse ich den Minigewinn ans Trockene zu bringen und gehe ebenfalls ins Zimmer um zu schlafen.

Sonntag 23. Oktober 2016

Noch einmal haben wir uns mit Madeleine verabredet, die in der Zwischenzeit in Kalifornien war. Um 17 Uhr treffen wir uns bei John an der Bar des "Lodge Steakhouse" im River Lodge. Da wir etwas zu früh sind besichtigen wir noch das neue, alte Casino, das im Jahr zuvor verkauft wurde. Unter neuem Namen wird nun versucht wieder auf die Füsse zu kommen. Als Gambler überzeugt mich das Haus nicht fehlen doch alle Arten der Tischspiele. Bloss Spielautomaten plus zwei Räume wo Bingo gespielt wird. Eher so das Angebot für Senioren und davon sind wir noch weit entfernt. Ausser wenn es Rabatte für Senioren gibt wie im Kino. Nun, John hat drei Plätze an der Bar reserviert und als wir eintreffen sitzt Madeleine bereits da und trinkt ihren Rotwein. Anita bestellt sich einen Pinacolada und ich habe Lust auf einen Whisky mit Cola. Die Kosten der drei Drinks belaufen sich bloss auf 12 US$. In der Schweiz würde man in einer Bar gleich viel für einen Drink bezahlen. Gemütlich plaudern wir mit Madeleine, setzten uns später in eine Sofagruppe und geben somit die Plätze an der Bar frei. Nur zu schnell vergeht die Zeit und der Abschied naht als Madeleine erwähnt, am Dienstag sei wieder eine Karaokeabend. Diesmal jedoch in einem mexikanischen Restaurant mit dem Namen Valdos Iguana. Wir versprechen an diesem Abend ebenfalls zu kommen und freuen uns auf einen weitere Stunden mit Madeleine.

Montag 24. Oktober 2016

Noch immer ist unser Auto innen und aussen voll mit dem staubigen Sand aus dem Titus Canyon und von Crown King. Eine Autopflege ist dringend notwendig. Wir fahren nach Bullhead City zur Circle K-Tankstelle und füllen den Tank noch einmal richtig. Na ja, das Auto ist ja eh schon staubig und so beschliessen wir nach Oatman zu fahren. Natürlich über die Silver Creek Road. In Oatman angekommen, sehen wir als zuerst einmal eine Kojote, die nach Fressbarem suchend, von uns aufgeschreckt wird und schleunigst das Weite sucht. In Oatman sind an diesem Tage sehr viele Esel auf der Strasse. die vierbeinigen, wohlgemerkt. Noch suchen wir ein Windspiel für Annemarie und irgendetwas für Sandra. Das Windspiel haben wir bald gefunden, beim Souvenir für Sandra harzt es. Eigentlich nur in erster Linie, weil wir nicht sicher sind an was Sandra Freude hätte. Wir laufen das Städtchen hinauf und wieder runter und haben immer noch nichts gefunden. Nun, eventuell kommt uns etwas in den Sinn wenn wir erst einmal etwas Kleines essen. Und tatsächlich. Im Saloon auf den Tischen stehen die lustigen Salz- und Pfefferspender. Allerdings ist der Laden neben dem Saloon, wo man diese im letzten Jahr kaufen konnte, in der Zwischenzeit geschlossen. Die Wirtin kann uns weiterhelfen. Das gewünschte Objekt ist nur in einem Souvenirladen ganz am Ende der Strasse zu kaufen. OK, nach dem Frühstück/Mittagessen noch einmal hinauflaufen. Es gibt die unterschiedlichsten Formen von Salzspender. In Form eines Cowboys, eines Igels, eines Esels und in diversen Variationen als Stiefel oder Stiefelpaar. Wir entscheiden uns für einen einzelnen Stiefel und können nun wieder durch ganz Oatman laufen, da ich natürlich am anderen ende des Städtchens geparkt habe.

Wilde Esel in Oatman Bikers auf Route 66
Nun aber zurück und via Fort Mohave nach Bullhead City. Unterwegs noch die richtige Waschstrasse finden (der Name ist uns beiden entfallen), die auf der linken Seite der Hauptstrasse sein muss. Yes we can! Wir sehen Woody's Food Store und gleich daneben ist "Washme Car Wash". Wir lassen das Auto für 20 US$ reinigen. Des beinhaltet eine Aussenreinigung in der Waschstrasse und anschliessend wird das Auto von 4 Jungs innen perfekt gereinigt und aussen trockengerieben. Kein Staubkörnchen bleibt mehr im Auto übrig und wir werden den Toyota am Mittwoch fast sauberer abgeben als wir ihn vor 14 Tagen übernommen haben.
Mit dem strahlend sauberen Auto fahren wir zurück ins Golden Nugget. Wir verstauen die eingekauften Souvenirs im Zimmer und machen noch einen Bummel durchs Casino. Anita sucht Automaten die es noch nie gespielt hat und wo es noch ein wenig das Casino abzocken kann. Unbekannte Maschinen findet es keine und das mit dem Abzocken will auch nicht so recht klappen. Wir spielen noch ein, zwei Runden Pay Gow und anschliessend noch Black Jack am Free Bet-Tisch (da klappt es besser). Zwischendurch gehe ich nach draussen um eine Ziggi an der frischen Luft zu rauchen. Der Himmel hat sich verdunkelt, die Strassen sind nass und von Zeit zu Zeit sieht man einen Blitz in der Ferne. Ein herbstliches Gewitter entlädt sich über der Wüste. Fast bedaure ich schon am Vormittag in Oatman gewesen zu sein. Jetzt wäre es bestimmt viel lustiger in den Bergen. Die ausgetrockneten Flüsse kommen nun als reissende Ströme von den Bergen hinunter. Der Boden ist so trocken, dass das ganze Wasser einfach zusammenläft und ein kleiner Creek, der am Vormittag noch staubtrocken war, nun als reissender Fluss alles mit ins Tal nimmt was sich ihm in die Quere stellt. An einigen Stellen strömen die Flüsse über die Strassen (immer dann wenn die Rollerc Coaster-Strassen in einer Mulde sind). Schilder warnen die Autofahrer in solchen Situationen weiter zu fahren. Das Auto ist aber bereits gewaschen und ich will nicht noch einmal über eine Naturstrasse fahren. Sonst muss ich morgen wieder 20 US$ bezahlen (plus 5 US$ Trinkgeld).

Washme Car Wash, Bullhead City Gewitter in Laughlin
Anita hat nun Lust auf eine Pizza und wir wollen im Claim Jumper eine Pizza bestellen und diese anschliessend im Zimmer verspeisen. Offensichtlich wollen alle heute im Claim Jumper essen. Eine lange Schlange hungriger Gäste steht beim Eingang und wartet darauf einen Platz zugewiesen zu bekommen. Unter diesen Umständen beschliessen wir eine kleine Planänderung. Jemand von uns läuft auf die andere Seite des S. Casino Dr und holt bei "Papas Pizza " eine Pizza mit den gewünschten Zutaten. Einer von uns? Draussen regnet es! Zum Glück ist der Regen warm und so stört es mich nicht nass zu werden. Vor der Pizzeria sitzen zwei Typen, trinken Bier und rauchen. In der Pizzaria ist nur der Chef und der plaudert munter in sein Handy. Da sein Gespräch offensichtlich noch etwas länger dauert, nimmt er einen Bleistift, wirft diesen an die Scheibe und hofft damit einen seiner Mitarbeiter zu Aufstehen bewegen zu können. Der erste Wurf zeigt keine Wirkung, also folgt sogleich ein zweiter. Nun steht einer der Jungs auf, schlendert ins Lokal und fragt nach meinen Wünschen. "Eine Pizza, mittlere Grösse, mit Peperoncini und Zwiebel". Bevor der Junge mit der Zubereitung der Pizza beginnt, wäscht er seine Hände und macht mich auch lautstark auf seine Einhaltung der Hygiene aufmerksam. Bis die Pizza fertig ist dauert es eine Weile und ich lese in meinem Buch (iPad). Nach etwa 20 Minuten wird meine Pizza geliefert. Allerdings nicht eine mittlere Grösse, sondern die grösste im Sortiment. Lachend meint der Boy er hätte zu viel Teig genommen, es sei sein Fehler und somit gehen die Mehrkosten auf Kosten des Hauses. Sein Chef nimmt den Fehler gelassen, lächelt und schüttelt bloss leicht den Kopf. Mit der Riesenpizza gehe ich ins Hotel, ins Zimmer und esse mit Anita so viel es geht. Trotzdem bleibt mehr als die Hälfte übrig, denn dies ist wohl eher eine Pizza für eine ganze Familie. Well, morgen zum Frühstück wird es Pizza (kalt) geben.

Dienstag 25. Oktober 2016
Der letzte, ganze Ferientag in Laughlin ist angebrochen. Den Dealer, die Frühstücksschicht haben, geben wir die letzten Schokoladen. Eigentlich waren diese für Kathy bestimmt (bzw. versprochen) aber wir haben sie in der Zwischenzeit nie mehr gesehen und die Schokolade wollen wir nicht wieder nach Hause nehmen. Nach dieser guten Tat spendieren wir uns einen Kaffee bei Starbucks. Heute ist die letzte Gelegenheit um an einem Pokerturnier teilzunehmen. Wir kämpfen uns durch die Mückenschwärme und spazieren zur Colorado Bell. An diesem Vormittag sind nur 23 Spieler anwesend, die auf drei Tische verteilt werden. Der Rest des Turniers ist schnell erzält. Innerhalb der ersten Stunde bekommen wir beide sehr gute Karten. Leider bekommt jeweils ein anderer Spieler die noch etwas besseren Karten und so kommt es wie es kommen muss. Das Spiel am Final Table findet ohne uns statt und wir streichen, einige Dollars ä:rmer, wieder die Segel.
Den Nachmittag verbringe ich im Patio des Hotels. Gemütlich lese ich in meinem Buch. Die Augenlider werden auf einmal schwerer und schwerer. Bald sinkt mir das iPad auf die Brust. Meine Beine sind lang ausgestreckt und langsam rutscht mein körperlicher Schwerpunkt mit dem Kissen nach vorne. Sanft schlafe ich ein bis mich auf einmal eine Stimme weckt. Eine Lady von der Rezeption sagt, ich dürfe hier nicht schlafen. Ich bin viel zu perplex um zu fragen weshalb nicht. Schliesslich bin ich ein Hotelgast und nicht einfach ein Penner, der sich im Hofe ausruht. Schade, aber dieses Ereignis passt zu zwei, drei weiteren Vorkommnisse die mir nicht unbedingt passen. Casinobetrieb super, Hotel mangelhaft. Beim nächsten Besuch in Laughlin (so es denn einen geben wird) werden wir wohl in einem anderen Casino übernachten.
Es ist nach 16 Uhr und wir fahren nach Bullhead City. Zuerst ins Safeway da Anita unbedingt noch eine Zwischenverpflegung für den morgigen Flug benötigt. Nach dem Einkauf fahren wir auf die andere StrassenseiteAuf der anderen Strassenseite wo das mexikanische Restaurant ist. Der Parkplatz vor dem Restaurant scheint bereits voll zu sein. Ich parkiere hinter dem Restaurant. Allerdings ist der Parkplatz hier mit einem grossen Gefälle versehen. Anita befürchtet, das Auto kö:nnte sich selbstständig machen. Vor dem Haus ist noch ein Platz frei und so parkiere ich auf allgemeinen Wunsch von Anita das Auto um. Madeleine und Jerry erwarten uns vor dem Eingang. Zuerst wird noch eine Ziggi geraucht bevor wir uns im Restaurant einen Platz suchen. Es sind praktisch dieselben Leute anwesend wie 10 Tage zuvor. Es werden praktisch dieselben Lieder gesungen wie 10 Tage zuvor. Ich versuche mit der Camcorder einige Aufnahmen zu machen. Leider ist die Beleuchtung in solchen Lokalen nicht sehr gut und entsprechend sind die Bilder resp. der Film ein wenig dunkel geworden. Einen Filmpreis werde ich damit sicher nicht gewinnen aber als Erinnerungsdokument erfüllt es den Zweck auf jeden Fall. Anita wird gefragt ob es ebenfalls ein Lied singen würde. Es denkt sich mit dem Song "Big Spender" sei es aus dem Schneider, da wohl niemand die Karaokeversion auf Lager hat. Irren ist menschlich und so darf es schon bald diesen Song zum Besten geben. Die eine oder andere Passage ist nicht ganz fehlerfrei aber dies erwartet in dieser Runde auch niemand. Ein Elvis-Imitator tritt auf. Gekleidet und frisiert wie Elvis selig tritt er auf die Bühne. Sogar der Jahrgang dürfte in etwa stimmen. Elvis wäre nun 82 Jahre alt, sein Double hat die 80 auch schon überschritten.
Elvis, nicht dasOriginal, aber auch gut Karaoke-Duette
Keine Frage. Wenn wir schon in einem mexikanischen Restaurant sind wählen wir auch ein mexikanisches Menu Fajitas. Serviert wird das Fleisch und das Gemüse in einer heissen Metallpfanne. Aus 6 Schalen kann man von diversen Saucen wählen und die Fajitas selber sind sehr heiss und noch in Backpapier eingewickelt. Einfach köstlich, muss ich sagen.
Nun, jetzt ist der definitive Moment gekommen wo wir uns von Madeleine verabschieden müssen. Bye bye Madeleine, hoffentlich im nächsten Jahr wieder. Madeleine will allerdings im nächsten Jahr nicht in die Schweiz kommen. Sie konnte in diesem Jahr ebenfalls in der Businessklasse fliegen und hat beschlossen, nur noch alle zwei Jahre in die Schweiz zu kommen dafür aber eben in der Businessklasse. Auf dem Weg nach Laughlin sehen wir Madeleine noch bis es beim Tropicana abbiegt und wohl noch ein paar Stunden im Casino an den noch frühen Abend anhängen wird.
Zurück Inhalt Weiter