Zurück Inhalt Weiter

Bullhead City, Laughlin, Outman

Dienstag, 05.05. 2015

Nach unserer Ankunft am Montag waren wir relativ müde und gingen entsprechend früh zu Bett. Es muss schon fast als logisch bezeichnet werden, dass wir nun am Dienstagmorgen bereits vor 4 Uhr auf und munter sind. Wir? Na ja, Anita und ich. Irene und Philip schlafen noch. Still, um die Jungmannschaft nicht zu wecken, verlassen wir die Wohnung, setzten uns in den "kleinen" Chevrolet Tahoe und fahren nach Laughlin ins Golden Nugget. An verschiedenen Automaten versuchen wir den ganz, ganz grossen Gewinn zu erhaschen. Ein paar Dollars ins Plus und schon "klaut" der einarmige Bandit auch das zuvor eingesetzte Geld. Also, nicht alles. Nur meines. Ich wende mich den Black Jack Tischen zu und versuche mithilfe des richtigen Riechers die Glücksspirale in die richtige Richtung zu drehen. Ein Kaffee und etliche Spieldurchgänge später verlasse ich den Tisch und wandle mit dem Minigewinn von 25 $ zu Anita. Fast fallen mir die Augen aus dem Gesicht. Anita sitzt an einer Maschine und wartet, dass die gewonnen Cent-Stücke addiert werden. Der Automat rattert und klingelt, rattert und klingelt und zählt Cent um Cent zum Gewinn hinzu. Immer nachdem eine 5-Dollargrenze erreicht wird, keucht und hustet die Maschine etwas lauter. Ups, das wird noch ein Weilchen dauern. Anita hat total 310$ gewonnen und die Maschine will nicht aufhören zu keuchen und husten. Zusammen mit dem Gewinn von der vorherigen Spielen hat Anita nun ein Guthaben von 470$. Ein richtiger Gambler weiss, dass dies nicht das Ende der Fahnenstange ist und weitere Gewinne absolut im Rahmen des Möglichen sind. Sehr wohl möglich ist allerdings auch, dass der Gewinn so schnell verschwinden kann wie der Frühlingsschnee in der Sonne. Beim Stand von 450$ beendet Anita jedoch alle weiteren Versuche und wir fahren zurück nach Bullhead City. Irene und Philip sind in der Zwischenzeit auch munter und erwarten uns bereits. Bald verbreitet sich der angenehme Duft verbrannten Toastes in der Wohnung. Na ja, das kann ja passieren, dass zu Beginn der Toaster nicht richtig eingestellt ist. Die folgenden Brotstücke bekommen allerdings die richtige Bräune. Auf der Terrasse sitzend, bei angenehmen 20 Grad Celsius, geniessen wir das erste Frühstück in Arizona.

Irene und Philip vor dem Colrado Bell Palmen bei den Red River Condos

Mit Irene und Philip fahre ich zum "Riverside Hotel und Casino" in Laughlin. Auf dem River Walk spazieren wir nun von einem Casino zum anderen. Bei der einen Seite rein ins Casino, alles einmal bestaunen und kennen lernen, dann wieder auf der anderen Seite zum Casino raus. So spazieren wir vom Riverside zum Aquarius, weiter bis ins Edgewater. Beim Colorado Bell muss man durchs Casino, da der River Walk hier auf der Flussseite keinen Platz hat. Die Kois bekommen noch ein wenig Futter, bevor wir uns im Casino noch betreffend der Pokerturniere informieren. Das nächste Casino auf unserem Weg ist das Pioneer, ein kleines Casino ganz im Westernstyle. Hinter dem Casino stehen noch zwei Holzwagen wie sie einst von den Pionieren des Wilden Westen verwendet wurden. Beim Golden Nugget gönnen wir uns (von Philip gespendet) bei Starbucks einen Frappuzino bevor wir uns hier die Slotmaschinen und Gamblingtische anschauen. Die eine oder andere Maschine wird getestet aber da Anita nicht mit uns gekommen ist, will keine der Maschine einen Gewinn ausspucken. Den Besuch im ehemaligen River Palms ersparen wir uns. Das Casino steht wohl noch wurde aber offensichtlich verkauft und wird nun renoviert. Es hat einige Gäste, aber viel Betrieb dürfte wohl kaum sein. So überqueren wir die Hauptstrasse und besuchen als vorerst letztes Casino das Tropicana. Ein Besuch im Outlet Center beendet unseren Besuch in Laughlin.

An older couple on the swing Wasserfall im Golden Nugget
Den Nachmittag verbringen wir am und im Pool. Nach dem gestrigen Gewitter brennt nun die Sonne vom Himmel und mit, für uns ungewohnten 30 Grad Celsius, ist es bereits recht heiss. Für das Nachtessen fahren wir wieder nach Laughlin. Im Bubba Gumb geniesst Anita die Shrimps, Philip entscheidet sich für einen simplen Burger und Irene und ich haben uns für Baby Back Ripps entschieden. Eine köstliche Wahl, die Ripps sind gut gewürzt und sehr zart. Nach dem Essen ist Gambling angesagt. Zuerst wird ein wenig Pai Gow Poker gespielt und anschliessend setzen wir uns mit Philip an einen Black Jack Tisch. Philip ist ein wenig Beratungsresistent und will absolut nicht begreifen, das man im diesem Spiel nicht einfach nur mit dem Bauchgefühl agieren kann. Ich muss versuchen, für Philip eine Gewinnchancentabelle nach dem Vorbild von Toni Korman zu beschaffen. Mit Hard 17 zieht man einfach keine Karte mehr! Allerdings ist, wenn der Dealer eine 10 hat, und die eigenen Karten die Summe von mit 14, 15 oder 16 ergeben, noch eine Karte zu ziehen. OK, man kann dann überzeihen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass man auch ohne zu ziehen verliert, ist in dieser Konstellation recht hoch. Nun, lernen ist nicht billig und so muss Philip an diesem Abend ein wenig Lehrgeld bezahlen. Noch vor Mitternacht sind wir wieder im River Condo und versuchen eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.
Mittwoch, 06.05.2015

Am Morgen bläst ein heftiger Wind. Gemäss Wetterprognosen wird uns dieser Wind bis zum Wochenende begleiten. Wir beschliessen, heute nach Oatman zu fahren und die alte Minenstadt zu besichtigen. Das Frühstück zu Hause lassen wir gleich aus. Einen guten Kaffee bei Starbucks verheisst einen viel besseren Start in den neuen Tag. Starbucks hat seinen Cafe Corner im Safeway. Zu einem richtigen Kaffee gehört am Morgen auch ein Croissant, die hier fast (aber nur fast) so gut sind wie in der Schweiz. Auf der Silver Creek Road fahren wir beim Spital vorbei. Nach der Überqueren des Bullhead Citys Parkway ist die Silver Creek Road nicht mehr geteert sondern in zum Teil ein wenig rauem Zustand. Eine entsprechende Warntafel ist gleich zu Beginn der Strasse gut sichtbar. Mit dem Chevrolet Tahoe ist dies aber kein Problem. Die gute Federung schluckt praktisch alle Unebenheiten. Einzig in den Kurven fühlt man sehr gut, dass das Auto leicht übersteuert und über die Vorderräder schiebt. In Oatman angekommen, stellen wir das Auto auf einem Privatparkplatz ab, der 2$ kostet. Gemächlich schlendern wir durch die alte Mining Town, die nun in fast jedem Haus ein Saloon oder einen Souveniershop beherbergt. Eine der Attraktionen in dieser Stadt sind die wilden Esel, die hier versuchen von Touristen etwas Futter zu erhaschen. Heute aber ist keine Spur von den Grautieren zu sehen. Halt, stimmt nicht ganz. Der Eselskot auf der Strasse zeigt, dass doch einige der Tiere kürzlich in der Stadt waren. Täglich findet auf der Mainstreet ein Revolverduell statt, jeweils um 12:00 Uhr und um 14:15 Uhr. Wir wollen aber nicht zwei Stunden warten (so gut ist die Show dann auch nicht) und beschliessen nun weiter Richtung Avi Resort zu fahren. Ausgangs Oatman sehen wir auf der Strasse eine grössere Herde Esel stehen. Ein Tier liegt am Boden. Ob es verletzt oder krank ist kann ich aus dem Auto nicht erkennen. Die anderen Tiere schirmen ihren Artgenossen gut ab. Ich beschliesse, langsam durch die Herde zu fahren und hoffe, bei den Oatman Stables John oder Jennifer zu sehen. Ausser Pferden ist aber niemand zu sehen. Wir wenden und fahren zurück zu dem "verletzten" Tier auf der Strasse. Die Eselsherde ist immer noch da aber nun liegt kein Tier mehr am Boden. Ein Esel jagt aber einen anderen Esel über Stock und Stein, zwischen Kakteen und Dornbüsche Richtung Fort Mohave. Vermutlich war dies ein fremder Eselshengst, der versuchte Boss all dieser Stuten zu werden.

Oatman RIP

Beim Avi Resort besuchen wir als erstes den Smoke Shop. Anita und ich kaufen je eine Stange der Native Zigaretten, Philip traut der Sache nicht so recht und kauft ein Packet Palm Mal. Im Casino spielen wir nicht sondern informieren uns nur anhand der vielen Fotos über das Leben der Native Americans im Mohave Valley. Philip ist mit den Pal Mal's nicht so happy und beschliesst, doch noch Native Zigaretten zu kaufen. Via Wal Mart fahren wir bald zurück ins River Condo wo wir den Rest des Tages am und im Pool verbringen. Das Nachtessen bereiten wir uns selber zu. Es besteht aus Backed Potatoes, Steaks und Salat.

Donnerstag, 07.05.2015

Heute ist ein Ruhetag. Der Wind hat weiter aufgefrischt und die Temperaturen sind unter 30 Grad Celsius gesunken. Mit Irene und Philip spaziere ich dem Hwy 95 entlang (auf dem Trottoir) Richtung Brücke, die über den Colorado und nach Laughlin führt.

Long way to Laughlin Wellcome to Bullhead City
Auf der Brücke weht ein so starker Wind, dass man fast in Schräglage laufen muss um nicht über das Geländer geblasen zu werden. In Laughlin machen wir einen Casinotrip. Dies bedeutet, durch fast jedes Casino hindurch zu laufen um anschliessend wieder auf dem River Walk zum nächsten Casino zu gelangen. Der Spielsucht entsagen wir und beobachten bloss die anderen Besucher beim Pokern oder beim Black Jack. Beim Golden Nugget wollen wir die Taxifähre besteigen und uns zu den roten River Condos transportieren lassen. Leider ist keines der Boote in Sicht und so beschliessen wir, im Casino noch eine Runde zu spielen was in diesem Falle heissen soll, maximal 30 Minuten. Wir setzen uns jedes an einen der Automaten. Ich versuche mein Glück beim Avatar. Bald schon habe ich meinen Einsatz (20$) verdoppelt und gebe mich mit dem Erreichten zufrieden. Na ja, es waren einmal etwas mehr, als aber der erzielte Gewinn begann sich in Luft aufzulösen stoppte ich das Game und liess mein Guthaben auszahlen. Philip setzt sich kurze Zeit später an die zweite Avatar-Maschine und erzielt in einem einzige Spiel 17$ Gewinn. Nun haben wir genug gespielt und gehen wieder zum Schiffsteg. Bald schon steuert ein Taxiboot den Steg an. Leider fährt das Schiff in die falsche Richtung, flussaufwärts bis zum Riverside Casino. Der Kapitän heisst uns aber trotzdem an Bord zu kommen, so muss er bei der Rückfahrt nicht mehr zwingend beim Golden Nugget anhalten. Und in der Tat. Die Rückfahrt vom Riverside bis zu den Condos konnte er ohne Stopp flussabwärts, aber gegen den Wind, in kürzester Zeit zurücklegen.
Die viele frische Luft hat ein starkes Hungergefühl geweckt. Am Vortag haben wir zu viel Fleisch eingekauft das wir nun in die Bratpfanne werfen. Dazu gibt es Bratkartoffeln und Salat. Nach dem Essen lege ich mich ein wenig hin um zu lesen. Bald jedoch fallen mir die Augen zu und ich döse sanft weg. Eindösen? Um 17:00 Uhr weckt mich Anita, da ich den ganzen Nachmittag verschlafen hatte und nun alle ins Kino wollen. Adventure ist nicht unbedingt ein Film der mich sehr begeistert. So lasse ich zwischendurch auch im Kino meine Augen etwas ausruhen. Nach dem Kino wird noch eine Stunde gespielt, allerdings wollen die ganz grossen Erfolge nicht so recht eintreffen. Philip verlässt das Casino mit einem Gewinn von 80$, wir drei, Anita, Irene und ich, schreiben eher rote Zahlen.

Freitag, 08.05.2015

In der Wohnung duftet es nach Kaffee und frisch geröstetem Brot. Das köstliche Aroma weckt alle auf und bald sitzen wir gemeinsam auf der Terrasse beim Frühstück. Die Temperaturen sind in der Nacht etwas gesunken. Tiefer als man dies allgemein im Mai in Bullhead City erwartet. Nicht unbedingt um in kurzen Hosen und einem T-Shirt auf dem Balkon zu sitzen. Der zum Teil kräftige Wind lässt und glauben, dass es weniger als 18 Grad Celsius sind. Nun, wenn das Wetter nicht ganz so will wie wir stellen wir einfach das Programm um. Die Fahrt über den Christmas Tree Pass wird führ heute gestrichen und auf ein unbestimmtes Datum verschoben. Das Wetterfröschlein im TV hat sogar von möglichem Regenschauer gesprochen und klar auf eine partielle Bewölkung hingewiesen. Irene nutz den "freien" Tag um in Ruhe zu lesen. Anita, Philip und ich fahren um 9 Uhr ins Colorado Bell und melden uns für das Pokerturnier an. 18 Personen nehmen am morgendlichen Turnier teil und somit sind wir auf zwei Tische verteilt. Philip und ich am Tisch 1, Anita am Tisch zwei. Beim einen oder anderen Spieler wird der Platz nach einem All-In frei. Nach knapp einer Stunde erhebt sich auch Anita von seinem Platz. Mit einem Paar Assen hat es einen Rais gemacht und musste nach dem gegnerischen Re-Rais All-In gehen. Anita's Asse verloren das Spiel, da der Mitspieler zu seinen zwei Buben bereits auf dem Flopp einen dritten Buben traf. Da nun am Tisch 2 weniger Spieler sind als bei uns muss Philip den Tisch wechseln. Der arme Kerl, der zum ersten Mal an so einem Turnier teilnimmt, hat keine Ahnung was im geschieht und denkt im ersten Moment er muss das Turnier beenden. So weit ist es aber noch nicht, Philip kann noch zwei weitere Hände spielen bevor auch er ohne Chips dasitzt. Nun, mir geht es auch nicht viel besser. Ich erreiche wohl den Final Table, erlebe wie weitere 3 Spieler aus dem Turnier ausscheiden aber dann muss ich mit den restlichen 600 Chips mit einem Paar sieben All-In gehen. Auf dem Flop treffe ich eine weitere 7 an, gefolgt von einer Dame und einer 3 und hoffe bereits, dass ich diese Hand gewinnen werde. Irrtum, bereits auf dem Turn kommt eine 4 und meine Gegenspielerin hat ihre Strasse. Nun kann mich nur noch ein Full House retten (oder ein Quad) aber dies ist mir nicht vergönnt und so bin auch ich nach 90 Minuten als achter aus dem Spiel. Ich suche Anita und Philip, die ich natürlich beide an Spielautomaten sitzend sehe und fahre mit ihnen nach Hause. Am Nachmittag zeigt sich die Sonne von ihrer besseren Seite. Irene und Philip gehen in den Pool, Anita und ich geniessen die Sonne auf der Terrasse.

Water Taxi at Colorado Relaxen am Pool
Das Nachtessen gibt es im Denny's, günstig und gut. Wir beschliessen, am Sonntag, bevor wir ins Monument Valley fahren, in diesem Restaurant zu frühstücken. Irene und Philip verbringen den Abend zu Hause, Anita und ich fahren ins Golden Nugget und spielen Pai Gow. Nach etwa 1 Stunde hat Anita 100 $ verloren und sagt, mit schuldbewusster Mine, ich riskiere weitere 100$. OK, ist Dein Geld. Eine weitere Stunde später hat Anita einen Chipstappel von 270$. Nun spielen wir noch eine halbe Stunde an den Automaten bevor wir zufrieden und mit einem kleinen Gewinn in der Tasche nach Hause fahren. In der Wohnung ist bereits alles dunkel und so gehen auch wir gleich zu Bett beziehungsweise gehen nach einer letzten Tasse Kaffee zu Bett.

Samstag, 09.05.2015

Heute ist Shopping Day. Philip muss neue Jeans haben und ich habe Sandra versprochen auch ihm zwei Paar original US Lewis zu kaufen. Leider haben sie in diesem grossen Jeans Shop nicht sehr viele so kleine Jeans. Von Type 501 gibt es keine so kurzen Jeans und so kaufe ich 2 Paar von Type 536, die es in der Grösse 28x30 gibt. Im Wal Mart und im Safeway kaufen wir ein was wir für das Abendessen und für die Fahrt in Monument Valley brauchen. Den Rest des Tages geniessen wir den Sonnenschein und das warme Wetter. Zum Teil auf der kleinen vorgelagerten Insel, zum Teil im Whirlpool oder auf dem Balkon. Während Irene und Philip beim Whirlpool auf Liegestühlen ihre zarte Haut bräunen schaue ich von der Terrasse den Vögeln zu, die am Ufer des Colorados durch den Sandstrand hüpfen. Ein Vogel erregt meine Aufmerksamkeit. Hüpft er doch ziemlich nervös vor und rückwärts durch den Sand. Beim genaueren Hinschauen sehe ich, dass der schwarze Vogel versucht eine flüchtende Schlange am Schwanz zu packen. Das ganze Naturschauspiel geht so schnell über die Bühne, dass ich nicht erkennen kann um welche Art Schlange es sich handelt. Ich nehme einmal an, da sie, trotz einer Länge von etwa einem Meter, bloss flüchtete, muss es eine harmlose Schlange sein. In Arizona hat es viele Klapperschlangen, aber eine Klapperschlange hätte sich wohl nicht von einer gewöhnlichen Krähe verscheuchen lassen. Innert kurzer Zeit verschwindet die Schlange in den Steinen unter einer Treppe und der Vogel spaziert wieder zum Wasser.

Schutz der zarten Haut Blick zum Harrahs
Zurück Inhalt Weiter