Zurück Inhalt Weiter

Baerinzona

Dienstag 02. Oktober 2012

Da wir in diesem Jahr keine Klapperschlangen, Skorpione oder Stinktiere sahen, beschlossen wir die wilden Tiere in einem grossen Park in der Nähe von Williams zu besichtigen. Die im Prospekt angegebene Adresse fand TomTom nicht aber immerhin war die Route bis Williams klar. Daselbst mussten wir dann nur bei der Ausfahrt 165 die I40 verlassen. Sollte also ein Kinderspiel sein. Als erstes mussten wir aber unserem Jeep noch den notwendigen Sprit geben. Wir fuhren nach Bullhead City. Bei der Verzweigung Bullhead Pkwy/Dessert Foothil Dr ist eine Tankstelle mit Shop. Eine der wenigen Tankstellen wo eine Europäische Visa-Karte problemlos funktioniert. Keinen 5-stelligen ZIP-Code! Nun konnte ich den Jeep volltanken und Anita besorgte im Shop den Kaffee für unterwegs. Cafe-Latte und Cappuchino, genau das richtige. Zwei Becher füllen und an der Kasse noch ein Powerball-Ticket für Ginny kaufen und schon konnten wir unsere Reise starten. Zurück auf die I68 und da endlich den ersten Schluck Cappuchino kosten. Igitt, igitt. Der war so gesüsst, das man glaubte, der müsse alles zusammen kleben im Innern. Wir hatten aber noch Mineralwasser in der Kühlbox und konnten den eckligen Geschmack aus dem Mund spülen. 105 Meilen oder eine Stunde und 50 Minuten später fuhren wir in Seligman ein um bei Lilo einen Halt einzulegen. Für das Frühstück war es eigentlich zu spät, für das Mittagessen noch zu früh. Aber weil es aus der Küche so köstlich duftete beschlossen wir trotzdem eine Mahlzeit zu bestellen. Lilo ist bekannt für ihre guten Cinemonrolls und so liessen wir uns noch so eine Köstlichkeit einpacken um unterwegs eine kleine Wegzehrung zu haben. Heute war aber definitiv nicht unser Tag. Der Kaffee aus dem Shop war zu süss und Lilos Gepäck war wohl bereits einige Tage alt und trockner als der Sand im Death Valley.
Wi erwartet, fanden wir Baerinzona problemlos. Bei der Rangerstation bekamen wir nach dem Bezahlen der Eintrittstickets eine kleine Box. Wann immer wir nun eine bestimmte Stelle im Park passierten erzählte uns eine Stimme alles interessante von den Tieren die man nun in diesem Gebiet sehen konnte oder eben auch nicht sah, weil die Wildtiere irgenwo im Wald ihr Mittagsschläfchen hielten. Wölfe sahen wir in einiger Entfernung und kurz Zeit später sahen wir Bighornschaffe. Im Interesse der Schafe war zwischen dem Wolfspark und ihrem grossen Gehege ein Zaun errichtet worden. Nach der Fahrt durch den Wald erblickten wir eine grosse Weide, wie man dies aus Westernfilmen als Prärie kennt. Eine grosse Herde Bisons wanderte fressend und äsend Richtung Westen. Die grossen Tiere zu betrachten ist sehr eindrücklich. Einst waren es Millionen von Tiere die über die Prärie zogen und für die Native Americans Essen, Kleidung, Behausung und Werkzeuge lieferten. Von grossen Gesellschaften wurden die Tiere fast ausgerottet und nur wenige tausend Tiere überlebten das Massaker. Heute sind wieder etwa 250'000 Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Die meisten davon aber in nördlichen Staaten wie Montana, Wyoming oder Dakota. Wir aber begnügten uns damit etwa 40 Tiere in quasi freier Wildbahn zu erleben. Nach dem Passieren des nächsten Gates machte uns die Stimme aus der Box auf Schwarzbären aufmerksam. Wie die Empfehlung schon die ganz Zeit galt, solle man die Fenster des Autos geschlossen halten und das Fahrzeug nicht verlassen. In langsamer Fahrt fuhren wir durch den lichten Wald. Da, links vorne, etwa 50 Meter entfernt sahen wir einen Schwarzbär, der sich den Rücken an einem Baum kratzte. Kurze Zeit später spazierte ein Bär wenige Meter vor unserem Auto über die Strasse. Die Scheiben des Autos waren durch Insekten ziemlich verschmutzt und so öffneten wir leise die Fenster um gute, klare Bilder des friedlich dahin zottelnden Mutzen zu schiessen.
Im äusseren Umfeld des Parkes konnte man noch Jungtiere besichtigen. Auch Waschbären und Luchse waren, ähnlich wie in einem Zoo, fast greifbar nah zu sehen. Fazit, Baerinzona ist eine Reise wert. In der Zwischenzeit war es Nachmittag geworden und wir machten uns auf den Weg um die 2 1/2 Stunden Fahrzeit nach Laughlin wieder unter die Räder zu nehmen.
Bison in Baerinzona Schwarzbär in Baerinzona
Von Laughlin nach Baerinzona, Williams
Zurück Inhalt Weiter