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Monument Valley

Dienstag, 17. Mai 2011

Wir packten das Notwendigste für eine Nacht in einen Koffer, füllten unsere Campingbox mit Eis, Mineralwasser und Cola und verstauten alles im Auto. Vor der Abfahrt Richtung Monument Valley wollten wir uns noch ein Frühstück gönnen. Da wir aber noch etwas vor der geplanten Abfahrtszeit waren, hatten wir genügend Zeit um die Reisekasse aufzubessern. Ich hatte bereits in der Nacht (ich konnte nicht mehr schlafen) an einem Texas Holdem Automaten 60$ gewonnen und Anita kassierte nun beim Black Jack weitere 50$. Das Wetter sah nicht sehr vielversprechend aus. Für Bullhead City sogar sehr schlecht, waren doch einige Wolken am Himmel zu sehen und dazu wehte ein starker Wind. Von Bullhead City fuhren wir Richtung Kingman und verliessen dann bei Seligman die Route #40 um in dem historischen Städtchen einen kurzen Halt zu machen. Kurz war allerdings ziemlich relativ, vertrödelten wir doch fast 45 Minuten in den diversen Geschäften und beim Fotografieren. Zurück auf der Route #40 ging es weiter Richtung Flagstaff. Weiter auf der US89 fuhren wir bis nach Cameron. Nun war es an der Zeit wieder einmal ein wenig Benzin zu kaufen. Idealer Ort dazu ist natürlich Cameron Trading Post. Kaffee, Souvenirs und Benzin, alles am selben Platz zu haben. Anita kaufte noch einen Traumfänger für eine Mitarbeiterin. Vor dem Laden rauchten wir gemütlich eine Zigarette. Ich begab mich zum Parkplatz um anschliessen zur Tankstelle zu fahren, Anita wollte zu Fuss direkt zur Tankstelle. Bald war der Wagen wieder mit dem notwenigen Treibstoff versehen und so fuhren wir weg und über die Coloradobrücke. Auf einmal kam Anita in den Sinn dass der Traumfänger noch immer auf der Sitzbank liegen musste. Also rechts ran, Verkehr abwarten, wenden und zurück zur Trading Post. Auf der Sitzbank war natürlich kein Traumfänger mehr. Aber eine Frau der Native American hatte das vergessene Geschenk entdeckt und im Laden abgegeben. Die Fahrt von Cameron Richtung Kayenta war ziemlich langweilig. Eine endlos lange Strasse, rechts und links immer das gleiche Bild von Sand und halbtrockenen Sträuchern und dazwischen wenig Gras und alle zwei oder drei Kilometer eine kleine Herde Kühe die sich hier ihre karge Mahlzeit holten. Da ich müde wurde übernahm nun Anita das Steuer und ich schloss ein wenig die Augen. In Kayenta machten wir wieder eine kleine Ziggipause und wechselten wieder die Sitzplätze.
Kurz nach Kaeyenta sahen wir am Strassenrand einen jungen Mann, mit Hund, der Autostopp machte. Ich fuhr einfach vorbei als Anita auf einmal sagte, der habe doch keine Chance weiter zu kommen, einen Bus gab es nicht und weit und breit kein Haus mehr. Also wendete ich das Auto und fuhr zurück. Beim Stöppler angekommen, fragten wir ihn, welches sein Ziel sein. Er nannte Guildings Trading Post, wenige Meilen vor unserem eigenen Ziel. Wir sagtem ihm, er solle einsteigen, was er auch gleich machte. Mit ihm kam auch gleich eine riesengrosse Alkoholfahne ins Auto. Er wollte schon die Türe schliessen, als wir ihn fragten, was den nun mit dem Hund sei. "Oh, my dog", sagte es, stieg wieder aus und hievte den vergessenen Partner ins Auto. Unterwegs erzählte er uns, dass er mit seinen Eltern seit 17 Jahren im Reservat leben würde und keinen Job habe. Die ganze Wegstrecke war er immer wieder mit seinem Handy beschäftigt und versuchte seinen Freundin zu erreichen. Die würde leider manchmal etwas viel Alkohol trinken, was ihm gar nicht zusagen würde. Seine riesengrosse Alkoholfahne schien er nicht zu bemerken. Bei Guildings Trading Post angekommen (immerhin legten wir in der Zwischenzeit mit ihm 18 Meilen zurück) sagte er uns es sei nun nur noch einige Meilen. Wir boten ihm an, ihn nach Hause zu fahren, was er dankbar und überrascht annahm. Über Steinpisten und durch Sanddünen lotste er uns, bis wir vor dem Haus seiner Eltern ankamen. Sofort kam eine Meute Hunde anzurennen und umkreiste das Auto. Der junge Native American (in der Zwischenzeit hatten wir erfahren, dass er bereits 30 Jahre alt sei) stieg aus und bedankte sich herzlich. Anita sagte noch, einer der Hunde sei unter das Auto gekrochen, aber der junge Mr. Johnston (so nannte er sich) gab mir ein Zeichen, ich könnte fahren. Beim Anfahren hörte ich ein Aufjaulen eines Hundes. Sofort setzte ich das Auto wieder zurück, worauf der junge Hund zu seinem Herrchen sprang und sich kraulen liess.
Im View Hotel angekommen bekamen wir das von uns reservierte Zimmer im dritten Stock mit einem Balkon zur Seite der aufgehenden Sonne (wie alle Zimmer in diesem Hotel). Den Tag schlossen wir bei einem Nachtessen im Hotel ab. Dazu wurde uns ein Fensterplatz angeboten mit einem Ausblick in das traumhafte Monument Valley. Die Aussicht erinnerte an die oft klischemässig dargestellte Gegenden in Wild West Filmen.
Von Laughlin ins Monument Valley
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