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Brawley

Dienstag, 12. Oktober 2010. Nach einem weiteren Besuch bei Daniel (der sich allerdings schlafend stellte) fuhr ich nun los, um noch ein wenig "Neuland" zu betrachten. Die erste Etappe brachte mich allerdings nach Cabazon um bei Hadleys Datteln zu kaufen. Als nächstes fuhr ich durch den Joshua Tree National Park. Wie könnte es anders sein. Natürlich nicht auf der geteerten Strasse sondern im gemässigten Tempo über eine Sandpiste. Nicht unbedingt die Route die von den meisten Touristen benutzt wird. So überraschte es mich auch nicht, dass ich auf den vielen Meilen durch den Park kaum einmal einem anderen Autofahrer begegnete. Mit Darl und Madeleine fuhr ich einmal durch den Park (entlang dem Touristenstrom) und sah einige bettelnde Koyoten. Nun, in der trockenen, einsamen Sand- und Steinwüste sah ich kein einziges Tier.
Zu Hause, am Computer, hatte ich einen See entdeckt und, schön am Wasser gelegen, eine kleine Stadt Namens Bombay Beach. Die Lage der Stadt hatte mir gefallen und ich hatte erwartet, da auch ein schönes Motel zu finden. Bald schon sah ich das Ortsschild am Strassenrand. Langsam fuhr ich in und durch die Stadt. An der Seepromenade keine lärmende und fotografierende Touristen. Aber auch sonst keine Leute. In der Stadt keine schreckliche, kalte Glas-Stahl-Betonbauten. Aber auch sonst keine normale Häuser. Die ganze Stadt bestand nur aus alten verlotterten Wohnmobil und Bretterbuden. Eine dieser Breterbude war mit "Store" angeschrieben, bei einem anderen baufälligen Holzverschlag prangerte das Wort "Saloon" vor einer falschen Fassade. Diskret lenkte ich mein Auto auf der anderen Seite der Stadt wieder auf die Nationalstrasse.
Bombay Beach
Die nächste Ortschaft auf meiner Route Richtung Calexico und Yuma war Brawley. Da es in der Zwischenzeit schon fast Abend war suchte ich mir ein Zimmer in einem Hotel. Das Nachtessen gönnte ich mir in einem Asiatischen Restaurant. Nach dem Essen wollte ich, vor meinem Auto stehend, noch eine Zigarette rauchen. Auf einmal wurde die Tür einer bis dahin geschlossenen Bikerbar geöffnet. Der Chef, Barkeeper und bester Kunde der Bar forderte mich auf einzutreten und einen Drink zu nehmen. Ich betrat die Bar, verzichtete aber auf ein alkoholisches Getränk, da ich ja mit dem Auto unterwegs war. Der Kaffee (zubereitet auf seiner privaten Maschine) schmeckte vorzüglich und Roy, der Barman, wusste manch interessante Story aus seinem Leben zu berichten. Je länger der Abend dauerte, desto tiefer sank der Pegel in seiner Tequillaflasche. Rein rechnerisch gesehen musste allerdings sein Alkoholpegel in der gleichen Zeit in der 3. Potenz zugenommen haben. Nach etwas mehr als zwei Stunden verabschiedete ich mich von ihm. Er brachte mich zur Türe um dann gleich das nächste "Opfer", das vor dem Lokal war, einzuladen um ihm Gesellschaft zu leisten. Im Hotel kochte ich mir noch einen Kaffee, paffte draussen eine letzte Zigarette und schlief dann ziemlich rasch ein.
Brawley
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