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Long Beach

Freitag, 8. Oktober 2010. Heute wollte ich meinen Freund Daniel besuchen, der nach seinem schweren Unfall im letzten Jahr noch immer im Spital liegt. Einen kleinen Abstecher wollte ich mir aber noch gönnen und die Ghost Town Calico besuchen und auch kurz vor Calico noch eine Offroadstrecke durch enge Canyons zu befahren. Leider hatte eich auf dem Laptop Probleme mit Google-Earth und konnte mir die Koordinaten, die zur dieser Strecke führte, nicht aufschreiben. Eine Karte im kleinen Massstab hatte ich natürlich auch nicht bei mir und so war es nicht verwunderlich das ich diese Strecke nicht fand. Wohl aber konnte ich in der Ghost Town all die alten Sehenswürdigkeiten betrachten. Auf einer schattigen Terrasse eines Saloons erfrischte ich mich mit einem kühlen Drink (alkoholfrei natürlich). Nicht schlecht staunte ich als ich den Boden der Terrasse betrachtete. Er war fast übersäht mit Erdnussschalen. Offensichtlich war es üblich die Schalen einfach auf den Boden zu werfen. Ich hatte schon gelesen, dass in alten Saloons der Boden mit Sägespänen überdeckt war um verschütteten Whisky und ausgelaufenes Blut nach einem Duell zu binden. Aber Nussschalen? Nun, es sah auf jeden Fall lustig aus und vermittelte einen Hauch von "Fern-ab-jeder-Zivilisation".
Ghost Town Calico
In Long Beach bezog ich ein Zimmer im Vagabund Inn. Ich wollte Ginny nicht mit meinem Besuch kompromittieren, da ich ja ohne Anita reiste. Daniel zu besuchen war sehr erfreulich. Seit meinem letzten Besuch (immerhin schon fast ein Jahr war vergangen) hatte er grosse Fortschritte gemacht. Leider kann er immer noch nicht sprechen. Dadurch können wir auch nicht so viel und so schnell plaudern wie wir das von früher gewohnt waren. Aber mit Hilfe eines Filzstiftes und eines Ringheftes konnte er mir wichtige Sachen mitteilen und wir haben gar in der einen und anderen Situation zusammen gelacht.
In dieser Nacht konnte ich leider nur sehr schlecht schlafen. Am frühen Morgen, es muss so gegen 3 Uhr gewesen sein, beschloss ich mit dem Auto noch Los Angeles Downtown zu fahren. Der Highway war praktisch leer und entsprechend schnell erreichte ich mein "Ziel". Was heisst da Ziel? Ich hatte ja gar keines sondern fuhr einfach so ein wenig durch die Stadt. Vorbei an Melrose Place um anschliessend durch dunkle, einsame Gassen in düstere Quartiere zu fahren. Vereinzelt sah ich eine Gestalt bei einer Strassenkreuzung im Lichtschatten eines Hauses zu stehen. Um 5 Uhr, in der Zwischenzeit hatte ich die echte Downtown erreicht, sah ich einen kleinen Inbiss-Snack der offen hatte. Mein Auto stellte ich direkt davor am Strassenrand ab, demontierte schnell mein TomTom (schlechte Erfahrung wegen Diebstahl) und gönnte mir anschliessend ein gutes Frühstück. Ausser dem Personal war nur noch ein weiterer Gast im Lokal, der in einer Ecke sitzend, seinen Laptop bearbeitet.
Am Samstag, Sonntag und Montag besuchte ich jeweils am Morgen und am Abend Daniel für einige Stunden. Zwischen den Spitalbesuchen frischte ich Erinnerungen mit Daniel auf. Dies bei einem Besuch in Hollywood, bei den Universal-Studios, im Shorvil-Viallage oder bei einem Essen in Belmont Shore. Ginny traf ich jeweils im Spital oder wir gingen am Abend zusammen zum Nachtessen.
Hollywood Universal Studios
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