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Leadville - Gunnison

Plan

Wir fahren von Leadville nach Gunnison. Den 1. Halt werden wir in Bueona Vista einlegen und das alte Städtchen besichtigen. Weiter geht die Reise über den Monarch Pass und nach Gunnison. Gunnison ist eine Kleinstadt im US-Bundesstaat Colorado und Verwaltungssitz von Gunnison County. Sie liegt rund 200 km südwestlich von Colorado Springs am Gunnison River und ist mit rund 5.300 Einwohnern an den südlichen Ausläufern der West Elk- sowie Elk Mountains in einem Umkreis von etwa 80 km die grösste Wohnsiedlung. Wirtschaftlich profitiert die Stadt hauptsächlich vom Wintersportzentrum Crested Butte und vom Nationalpark Black-Canyon-of-the-Gunnison, die beide in einem Umkreis von etwa 50 km von der Stadt entfernt liegen.
Monarch Pass

Facts

Temperaturen, 06. September 2008:
Leadville min: 9 Grad C; max: 16 Grad C
Gunnison min: -1 Grad C; max: 21 Grad C

Strecke mit Auto: 287 Meilen bzw. 462 Kilometer

Bericht

Kaum wurde das Frühstücksbuffet eröffnet sassen wir bereits auf unseren Stühlen und gönnten uns einen Kaffee, Orangenjus, ein Toast und Flocken mit Milch. So gestärkt verstauten wir unsere Koffer wieder im Auto und folgten der geplanten Route nach Gunnison. Obwohl die Strecke bloss etwa 120 Meilen betrug, tankten wir das Auto auf.
Was wäre eine Reise ohne richtige Planung? Wie langwrilig wäre (für uns) eine Reise wenn man sich stur an die geplante Route halten müsste. Um 07:30 Uhr verliessen wir Leadville und fuhren nach Buena Vista. Nach 24 Meilen modifizierten wir den Reiseplan. Nach der Karte kurz vor Buena Vista zweigt eine Strasse Richtung Cottonwood Pass ab. Eine kleine, einfache Naturstrasse die sicherlich nur wenig befahren wird. Mit unserem Montaineer sollte dies aber kein Problem sein. Trotz langsamer Fahrt erzeugte das Fahrzeug eine grosse Staubwolke. Niemand wurde aber dadurch belästigt da wir keinen Gegenverkehr hatten und weder vor noch hinter uns ein anderes Fahrzeug zu sehen war. Malerisch lag ein kleiner Bergsee neben uns. Beim Ausfluss des Sees hatten Biber ihre Behausung erstellt und so den See noch ein wenig künstlich gestaut. Die Nager liessen sich aber nicht blicken und so fuhren wir weiter zur Passhöhe und gleich weiter Richtung Tincup. Ein Murmeltier am Wegesrand pfiff warnend und schon huschten alle anderen Tiere in den sicheren Bau.
Der See der Biber Cottonwood-Passhöhe
Kurz vor Tincup besuchten wir die alte Pferdewechselstation der Postkutsche die einst zwischen Buena Vista und Tincup verkehrte. Anita hat nun auf der Karte noch einen weiteren Pass gefunden, den wir überqueren konnten. Twischen Tincup und Pitkin liegt der Cumberland Pass.
Pferdewechselsation Meadows Cumberland Pass Strasse nach Pitkin
Via Ohio City und Parlin erreichten wir wieder die US 50. Nun hatten wir die Wahl. Rechts abbiegen und direkt nach Gunnison fahren (unser nächstes Etappenziel) oder links über den Monarch Pass. Die Frage war nach einem Blick auf die Uhr bald geklärt war doch noch nicht einmal Mittagszeit. Der Monrch Pass bildete nun keine Herausforderung mehr für uns da die US 50 sehr gut ausgebaut ist. Bereits wartete der nächste Pass auf uns. Auf der US 24 überquerten wir noch den Poncha Pass um bald darauf, in Villa Grove, einen geheimnisvollen Wegweiser zu entdecken. Bonanza - was sich wohl hinter diesem Namen verstecken mag? Gleich dachten wir an die gleichnamige Western-Serie mit Ben, Adam, Hoss und Joe Cartwright. Aber die Ponderosa liegt in Nevada am Lake Tahoe und hier musste eine andere Bonanza sein. Über eine staubige Strasse fuhren wir fast 14 Meilen bis wir die Bonanza erreichten. Eine Ansammlung von alten Silberminen, die 1881 gegründet wurden. Heute leben nur noch einige wenige Menschen in der Umgebung der Minen.
Bei der Rückfahrt nach Villa Grove entdeckten wir einen Wegweiser nach Saguache. Auf der Hallwag-Karte aus der Schweiz ist aber keine Strasse eingetragen. Ebenfalls die Colorado-Karte von Rand McNally gibt keine Auskunft über eine mögliche Strasse. Und trotzdem; hier war ein Wegweiser und ein kleiner Feldweg. Irgendwie musste es also möglich sein direkt nach Saguache zu fahren. Rechts und links der Strasse war Weideland und vereinzelt grasten einige Kühe. Nun stieg die Strasse ein wenig an und bald schon sahen wir einige alte Häuser. Der Weg (von einer Strasse konnte hier wirklich nicht gesprochen werden) führte uns steil hinauf. Ein Kreuzen wäre fast unmöglich gewesen. Falls wir stecken bleiben würden, müssten wir wohl oder übel rückwärts wieder ins Tal fahren. Die Route versprach aber eine grosse Abkürzung zu sein, so dass sich die Fahrt lohnen würde. Ein Schild am Wegesrand wiess darauf hin, dass die Strasse, der Ute Montain Trail, nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahren werden durfte. Nachdem wir am Cottonwood Pass so gute Erfahrungen sammeln konnten liessen wir uns durch Warntafeln nicht abhalten. Vorbei an den letzten Häusern der Cowboys kämpfte sich der Mercury die Waldstrasse hinauf. Bis auf einmal vor uns die Strasse blockiert war durch einen Quadfahrer und einen anderen Offroadverrückten. Der Quadfahrer konnte knapp neben uns passieren, nicht aber der Offroadfahrer, zumal dieser seine Schnautze auch Richtung Berg gestreckt hatte. Schon glaubten wir, wir hätten nun einen Pfadfinder vor uns der uns die schlimsten Schlaglöcher , Bodenwellen oder Felsbrocken anzeigte. Aber nein, er fand im Wald eine Stelle wo er ausweichen konnte und wir ihn somit passieren mussten. Bald schon war er nur noch ein kleines Licht im Rückspiegel. Obwohl Anita wohl tausend Ängste ausgestanden hatte fand es auf der Passhöhe das dies die wahnsinnigste Fahrt ihres Lebens war. Oder mit anderen Worten ausgedrückt "Mega geil". Bei der Talfahrt auf der anderen Seite entdeckten wir noch einmal einen Wegweiser, der zu einer Ghost Town führen sollte. Dieser Pfad war schmall und steinig und bot eindeutig zu wenig Platz für unseren Wagen. Da jegliche Distanzangabe fehlt, verzichten wir auf eine Exkursion zu dieser Geisterstadt und fuhren ohne weiteren Halt nach Saguache und von da via North Pass und Parlin nach Gunnison. Obwohl wir keine Zimmerreservation getätigt hatten, fanden wir bald schon im Quality Inn ein freies Zimmer. Nach einem kleinen Dinner im Ol' Miner Steakhouse (Steak ca. 300g, Preis inkl. Salat und zwei Beilagen 20 US$)fuhren wir zurück ins Hotel um ausgiebig zu douchen und noch einige News im Internet zu lesen.
Store in Ohio City Ute Montain Trail
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