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Grand Canyon

Mittwoch 17. Mai 2000
Die letzet Nacht in Utah verbringen wir so wie alle anderen zuvor auch, sehr gut! Wieder heisst es alles Gepäck ins Auto verladen und Abschied nehmen. Da wir den Grand Canyon nicht am North Rim besichtigen konnten fahren wir nun zum South Rim. Kurz vor der Abzweigung zum North Rim sehe ich im Rückspiegel ein Auto. Drinnen sitzen die drei jungen Leute die wir vorher zufällig an drei Abenden beim Essen gesehen haben. Offensichtlich gehören sie zur Feuerwehr oder sind Forstarbeiter die sich um das Feuer am North Rim kümmern müssen. Diese vierte unerwartete Begegnung mit den uns vollkommen fremden Menschen lässt uns nachdenklich werden und noch einige Zeit sprechen wir über die sonderbaren Zufälle die das Leben mit sich bringt.
Am South Rim kommen wir aus dem Staunen fast nicht mehr hinaus. Unglaublich wie tief sich der Colorado hier in die Felsen gefressen hat. In Millionen von Jahren hat er unendliche Mengen von Sand und Gestein abgetragen und mit sich genommen. Bei einem Aussichtspunkt führt ein Trampelpfad bis auf den Grund des Canyons der ungefähr sechshundert Meter tiefer liegt. In engen Serpentinen schlängelt sich der Weg dem Fels entlang in die Tiefe. Einige hundert Meter folge ich dem Pfad. Beim Aufstieg bemerke ich aber dass wir auch hier in grosser Höhe sind. Bald beginnt mir der Atem knapp zu werden und das Herz schlägt wie ein wildgewordenes Maultier an meine Brust. Als ich wieder oben bei Anita bin muss ich mich einige Zeit ausruhen bis sich mein Puls wieder beruhigt hat.
Tief unten bahnt sich der Colorado seinen Weg
An einem anderen Aussichtsplatz können wir noch auf einen Turm steigen. Von dieser künstlichen Aussichtsplattform blickt man sowohl auf den Grund des Canyons wie auch auf die andere Seite zum North Rim, wo immer noch der Waldbrand wütet. Da wir weder bei einem Maultiertrekking noch bei einer Wildwasserfahrt mitmachen wollen verlassen wir am Mittag das Gebiet des Colorados und fahren Richtung Bullhead City. Wir beschliessen so weit zu fahren bis wir endlich wieder Empfang mit dem Natel haben. Wir erwarten, dass dies bereits in der nächsten Stadt der Fall sein wird. Meile um Meile legen wir zurück. Anita schaut immer wieder aufs Telefon und hofft endlich wieder ein Signal einer Telefongesellschaft zu empfangen. Der Tag neigt sich schon bald dem Ende zu als vor uns die Stadt Kingman auftaucht. Eine Stadt mit vielen tausend Einwohnern wird doch sicherlich über ein Cellullarnetz verfügen. Obwohl wir zwischendurch auch andere Frequenzen ausprobieren will einfach kein Empfang zu Stande kommen. Endlich, kurz vor Kingman fahren wir über eine Bergkuppe und Anita stösst einen kleinen Schrei aus. "Wir haben ein Signal" ruft es voller Freude. Die Freude ist aber nur von kurzer Dauer. Die Strasse senkte sich wieder in ein Tal und schon können wir nur noch den leeren Display des Handys betrachten. Anita glaubt schon fast es hätte nur eine Halluzination gehabt. Dafür sehen wir etwas anderes. Wir haben nun bereits 4'000 Meilen mit dem Mietwagen zurück gelegt. Da wir am Mittag gesagt hatten wir würden fahren bis wir mit dem Natel Empfang haben lassen wir aber nicht den Kopf hängen.
Bei der nächsten Tankstelle halten wir an und ich fülle den Tank auf. Anita betritt den Shop und schaut sich die Glockenspiele und die Mokasin für Mädchen an. Nach dem Tanken gehe ich auch in den Laden. Gemeinsam durchwühlen wir alle Auslagen und eigentlich wollen wir auch etwas kaufen. Die Verkäuferin aber ist in ein Telefongespräch vertieft und liess sich durch Kundschaft nicht stören oder gar etwa unterbrechen. Nach mehr als 20 Minuten geben wir das Warten auf und verlassen das Geschäft wieder ohne etwas gekauft zu haben. Nun liegt auf dem Weg vor uns nur noch Bullhead City. Noch etwas mehr als 100 Kilometer Fahrt und wir haben es geschafft. In Bullhead City finden wir ein günstiges Days Inn wo wir ein Zimmer für fünf Nächte mieten (endlich klappt es auch mit der Handyverbindung).
Bullhead City liegt direkt am Colorado. Sobald man über die Brücke fährt ist man in Laughlin und in Nevada. Nevada aber ist gleich zu setzten mit Casinos und Gambling. Casinos aber bedeuten auch günstige Mahlzeiten und so ist es fast selbstverständlich das wir für das Nachtessen nach Laughlin fahren. Als gute und nette Gäste profitierten wir natürlich nicht nur vom günstigen Essen. Wir wagen auch ein kleines Spielchen an den Pokermaschinen .....
Laughlin, eine kleine Camblingstadt direkt am Colorado
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