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Brice Canyon

Dienstag 16. Mai 2000
Zum letzten Mal starten wir von Kanab aus zu einem Tagesausflug. Diesmal wollen wir den Bryce Canyon besichtigen. Bei der Hinfahrt durchqueren wir zuerst den Red Canyon. Dieser Canyon bekam seinen Namen zurecht. Rechts und links des Weges sind Felsen aus ganz rotem Stein. Im Bryce Canyon müssen wir wieder einmal Wegezoll bezahlen und wie fast überall sind es 20 Dollar. Dadurch hätte man das Recht sieben Tage lang im Park zu bleiben oder an sieben aufeinanderfolgenden Tagen immer wieder den Park zu betreten. Der Preis pro Fahrzeug ist relativ teuer als Gegenleistung sind allerdings auch hier die Strassen und Anlagen in einem sehr gepflegten Zustand. Wir bekommen majestätische Ausblicke auf bizarre Gesteinsformen geboten. Das Ende der Canyonstrasse liegt auf über 9'000 Fuss. Trotz der Höhe ist es hier nicht eisig kalt. Allerdings macht sich beim Laufen die dünnere Luft bemerkbar. Schnell einmal kommt man ausser Atem. Auf dieser Höhe bläst aber ein stürmischer Wind und weht uns fast von den Aussichtsplattformen.
Bei der Rückfahrt wollen wir am Ausgang des Canyons im einzigem Restaurant etwas Essen. Da wir aber eine halbe Stunde anstehen müssten um überhaupt ins Innern des Restaurants zu kommen vergessen wir das Hungergefühl das sich aus der Magengegend bemerkbar machte und fahren weiter. In der nächsten Ortschaft finden wir ein originelles Westernrestaurant. Das Essen ist sehr gut und frisch gestärkt machen wir uns auf die Rückreise nach Kanab. Die Route führt nun quer durch Utah. Die ersten Meilen können wir auf asphaltierter Strasse fahren. Schon bald aber kommen wir an ein Hinweisschild. 39 Meilen Schotterstrasse, darf nur befahren werden bei trockenem Wetter. Nun geht es einmal steil bergauf und die Räder drehen im lockeren Sand durch. Dann hat man im Auto wieder fast das Gefühl als würde man kopfvoran in eine Senke fahren. Unten in einer der Senken sehe ich eine lange Sandbank. Da wir kein Auto mit Vierradantrieb haben bin ich sicher dass wir bei langsamer Fahrt stecken bleiben werden. Die ganze Zeit ist uns kein einziges Auto begegnet und niemand könnte uns aus dem Sand ziehen. Also drücke ich fest aufs Gaspedal und fahre mit Schwung in den Sand hinein. Die Schnauze des Autos schlägt unten in der Senke in die Sandbank hinein. Der Schwung aber lässt das Auto hüpfen und schon sind wir wieder aus der Sandbank hinaus.
Die Natur erschafft die schönsten Brücken
Ein unglaublicher Wechsel von grünen Tälern, trockenen Steppen und felsigen Schluchten wechseln sich nun in schneller Folge. Ist vor einer kleinen Kuppe alles trocken und unfruchtbar, so kann nach der Wasserscheide auf einmal ein kleines Bächlein aus dem Boden fliessen und eine farbenfrohe Fauna schaffen.
Nur Spinner nehmen diese Abkürzung. Aber es lohnt sich
Müde aber zufrieden kommen wir etwa um fünf Uhr wieder in Kanab an.
An diesem Tage zeigte der Meilenzähler im Auto die 3'000 Meilen-Grenze an. Nun heisst es Auto und Kleider waschen und Fotos entwickeln lassen. Wir kaufen uns Sandwiches und wollen bei McDonald noch ein Sundea kaufen. Wen sehen wir heute bei McDonald? Die junge Frau mit ihren zwei Begleitern. Wir sagen ihnen am nächsten Abend müssten sie zum South Rim fahren um uns wieder zu treffen, da wir nun Kanab verlassen werden. Allerdings ist ihnen der Weg zu lange und somit haben wir sie sicherlich zum letzten Mal gesehen. Als kleine Belohnung des Tages entspannen wir uns noch im Jacuzzi. Das warme Wasser und die massierenden Wasserstrahlen sind eine Wohltat für unsere Muskeln. Bald schon sind wir total entspannt und nun reif fürs Bett.
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