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Wyoming

Yellowstone Park

Loop 1 bis 3, Samstag bis Montag 10. bis 12. August 2013

Der erste Tag im Yellowstone Park. Wir beschliessen zu Beginn nur wenige der Sehenswürdigkeiten zu betrachten und uns bei jedem Punkt genügend Zeit zu lassen. Gemäss Wetterprognosen wird es am frühen Nachmittag regnen. Nach einem kurzen Frühstück im "Yellowstone Mine Restaurant" (im Zimmerpreis inbegriffen) fahren wir durch Gardiner, passieren den Roosevelt Arch und lassen uns bei der Parkstation die notwendigen Karten und Broschuren geben. Nur einige Meilen Fahrt und wir erreichen Mammoth Hot Springs (wir sind nun in Wyoming) und bald darauf die Mammoth Terrassen. Hölzerne Stege, sogenannte Boardwalks sind überall angebracht. Diese sollte man nie verlassen. An einigen Stellen ist der Boden ziemlich warm und heisses Wasser sprudelt aus Ritzen und Felsspalten. An anderen Stellen ist die Erdkruste sehr dünn und man könnte einbrechen. Die Holzstege sind aber so angebracht, dass man praktisch jede Stelle der Mammoth Terrassen erreichen kann.
Mammoth Terasses Sinterterrassen bei Mammoth Hot Springs
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Hinauf auf die eine Terrasse, Fotos schiessen und schon die nächste Terrasse erklimmen um weitere Fotos zu machen. Wir wollen noch andere Sehenswürdigkeiten betrachten und so müssen wir wohl oder übel weiter fahren. Naturschönheiten sieht man allerdings nicht nur an den auf der Landkarte markierten Stellen. Mal ist es ein kleiner Fluss der sich tief unten durch Felsen zwängt, dann wieder ist es eine Wiese mit sprudelnden, dampfenden Quellen die das Auge erfreuen. Zu den Norris Geysir biegen einige Cars mit asiatischen Touristen ab. Morgen werden wir wieder an dieser Stelle vorbei fahren und deshalb verschieben wir den heute geplanten Halt und fahren weiter auf die Norris Canyon Road. Nur 1 1/2 Meilen nach der Abzweigung gabelt sich die Strasse. Die "Hauptstrasse" geht nach links, wir aber nehmen die kleinere Strasse, die rechts abbiegt. Dies ist nur ein kleiner zusätzlicher Loop. Wir haben aber bereits gelernt, dass diese Loops oftmals zu wundervollen Stellen führen. So auch hier. Die Strasse führt zum Gibbon River und gönnt uns einen Blick in ein wunderschönes Tal.
Heisse Quellen Gibbon River
Auf der Norris Canyon Rd hat es nur wenig Verkehr. Wir hoffen deshalb viele Tiere zu sehen. Wir sehen auch viel Natur, wunderschöne Natur aber weder Bisons, noch Rotwild, Wölfe oder Bären. Unsere Tierbeobachtung beschränkt sich auf Schmetterlinge und Vögel. Und so biegen wir wieder in die Grand Loop Rd ein und fädeln uns im nun stärker werden Verkehr ein. Bei den Tower Falls ist die Strasse nur einspurig befahrbar. Die Wartezeit wird mit 30 Minuten angegeben. Entsprechend voll ist der Parkplatz. Das Chaos auf, vor und nach dem Parkplatz schreckt uns ab und wir beschliessen ohne Halt bei der nächsten Grünphase weiter zu fahren. Die einspurig befahrbare Strasse ist nicht geteert und ein wenig uneben. Der Fahrer vor uns, in einem SUV, fährt so zögerlich dass sich die Fahrzeit bis zur Ampel auf der anderen Seite gleich verdoppelt.
In Höhe der Roosevelt Lodge fallen die ersten Regentropfen vom Himmel obwohl nur einzelne Wolken zu sehen sind. Wir beschliessen nun zurück nach Gardiner zu fahren. Anfangs Gardiner, an der West Park Street, sind einige Restaurants und Shops. Wie Touristen, was wir auch sind, durchstöbern wir die Geschäfte, geniessen ein Kaffee und schauen all den hin und her eilenden Touristen zu. Eigentlich ist Zeit für ein frühes Nachtessen. Ein kleines Restaurant, eingekeilt zwischen der E.L.K. Inc und der Yellowstone Gallery hat es uns angetan. In einem kleinen, überdachten Vorgarten werden wir verköstigt. Am späteren Abend mache ich noch einen kleinen Spaziergang durch Gardiner. Auf dem Rückweg kaufe ich noch einige Kleinigkeiten im Market ein. Und wieder werde ich nett und zuvorkommend bedient. Dies zeigt doch einmal mehr, wie viel Wert so Bewertungen im Internet oftmals haben. Absolut keinen. Oftmals sind es gekaufte Bewertungen.

Es ist Sonntag und der Besucherstrom im Park dürfte heute noch um einiges grösser sein. Deshalb beschliessen wir früh am Morgen aufzubrechen. Aufs Frühstück wird verzichtet, ein Instant-Kaffee muss genügen. Auf der Grand Loop Rd fahren wir in Richtung des Norris Geysir Basins. Das Aussenthermometer zeigt kühle 1 Grad C an. Das Verdeck des Cabrios bleibt geschlossen. In der Gegend des Swan Lakes fahren wir eine Kuppe hinauf als wir auf einmal, gross und majestätisch mitten auf der Strasse einen Bisonbullen sehen. Ich halte an und stelle den Motor ab um das Tier nicht nervös zu machen. Mit bedächtigen ruhigen Schritten trottet das Tier in unsere Richtung. Ohne uns weiter zu beobachten, stolziert der Bulle neben dem Auto vorbei und dies so dicht, dass sein Fell den Aussenspiegel berührt. Bald erreichen wir das Norris Geysir Basin. Jetzt zu der frühen Morgenstunde sind noch fast keine Touristen vor Ort. Von einer Aussichtsplattform haben wir einen fantastischen Ueberblick auf das gesamte Basin.
Dichte Dampfschwaden im Norris Geysir Basin Norris Geysir Basin
Das grosse Tagesziel aber ist heute der Old Faithful Geysir. Etwa um 9 Uhr erreichen wir die grosse Lodge direkt neben dem Geysir. Nur kleine Dampfschwaden steigen vom Geysir in die Höhe. Eine Parkrangerin erklärt mir, es werde noch etwa 4o Minuten dauern bis die nächste grössere Eruption zu sehen sei. Genügend Zeit also um ein wenig im Souvenirladen zu schmökern und dann, mit Kaffee und Sandwich, draussen gemütlich auf den nächsten Husten des Geysirs zu warten. Anita hält seinen Fotoapparat in der Hand, ich werde versuchen einen kleinen Film mit meinem Cam-Corder zu drehen. Quasi pünktlich beginnt nun der Geysir grössere Dampfwolken auszustossen. Bald wird aus dem Dampf eine heisse Wasserfontäne, die ca. 30 Meter in die Höhe geworfen wird. Während rund 5 Minuten speit der Geysir Wasser und Dampf aus. Anschliessend beruhigt er sich wieder um das ganze Schauspiel rund 90 Minuten später zu wiederholen.
Old Faithful Geysir Der Geysir speit alle 90 Minuten eine Fontäne aus
Wir fahren nun am Ufer des Yellowstone Lakes entlang. Nach Bridge Bay biegen wir links ab um auf der Grand Loop Rd zu bleiben. Der Yellowstone River, der im Yellowston Lake mündet, fliesst langsam und träge rechts neben der Strasse. Am entfernteren Ufer sehen wir eine Bewegung auf der Kiesbank. Bei der nächsten sich bietenden Möglichkeit stoppen wir um mit Fotoapparat bewaffnet einen Bison zu beobachten der sich daran macht den Fluss zu überqueren. Mit unsicheren Schritten stampft das grosse Tier durch das knietiefe Wasser. In der Mitte des Flusses aber muss er schwimmen und dies bereitet ihm offensichtlich absolut kein Problem. Nur wenige Meter von meinem Standort entfernt entsteigt der Bulle dem Fluss. Schnaubend und prustend erklimmt er das Ufer um bald darauf sein zotteliges Fell an einem grossen Baumstamm trocken zu reiben.
Bison durchschwimmt den Yellowstone River wenige Meter von mir entfernt trottet er ans Ufer
Bald darauf sehen wir im Hidden Valley mehrere Bisonherden. Jeweils etwa 50 Tiere bilden eine eigene Herde, geführt und beschützt von einem einzelnen Bullen. Parkranger regeln den Verkehr auf der Strasse und achten darauf, dass die Touristen nicht zu nahe an die Tiere gehen und anderseits auch nicht einfach wie kopflose Wesen ihr Auto mitten auf der Strasse anhalten um zu fotografieren.
Es ist Montag und heute wollen wir noch früher unterwegs sein. Der Park ist während 24 Stunden/Tag geöffnet und so fahren wir noch bevor es Tag wird durch den Roosevelt Arch. Das heutige Ziel ist das Lamar Valley. Wir hoffen, in den frühen Morgenstunden nebst Bisons auch andere Tiere zu sehen. Wölfe und/oder Bären, diese müssten ja nicht gerade unbedingt auf Tuchfühlung sein. Nun, es sei gleich verraten. Raubtiere bekommen wir keine zu Gesicht. Ein Bisonkalb, das direkt am Strassenrand Gräser zupft, hat es Anita angetan. Der enge Kontakt zu seinem Kalb gefällt allerdings einem Bullen nicht. Zuerst mit bedächtigen Schritten, dann immer schneller werdend, kommt er auf uns zu. Anita< schreit: "Hau ab, hau ab". Ich weiss nicht, ob es den Bullen meint oder mich. Mir auf jeden Fall ist die Strasse versperrt, da der Bulle nun, beruhigt das seinem Kalb nichts geschehen ist, vor unserem Auto die Strasse überquert als ob nichts gewesen wäre.
Wir finden noch eine kleine Strasse die zum Pebble Creek Campground führt. Kein Mensch ist unterwegs. Eine kleine Herde Bisons zupft das trockene Gras auf einem Hügel. Sonst - sonst sehen wir keine Lebewesen. Mit dem Camaro können wir nicht bis zum Camp Ground fahren, da auf der Strasse hohe Steinbrocken liegen. Also wenden wir und fahren zurück. Für eine kleine Ziggipause halte ich an und vertrete mir ein wenig die Beine. Wie ich so nichtsahnend hin und her spaziere, sehe ich auf einmal eine schwache Bewegung in einer Entfernung von etwa 30 Meter. Beim genaueren Hinsehen sehe ich eine Gabelbock-Geiss, die 2 (zwei) Jungtiere säugt. Still schleiche ich zurück zum Auto um die Kamera zu holen. Doch so leise ich auch bin, ich werde gehört oder gerochen. Als ich mit der Kamera wieder am Strassenrand stehe verschwinden die Tiere bereits wieder im Gebüsch. Trotzdem gelingen mir noch einige Aufnahmen der Jungtiere, die hinter ihrer Mutter hereilen.
Den Rest des Tages verbringen wir relaxend beim Hotel. Lesen, die Sonne geniessen und das Spiel der Wolken am Himmel betrachten sind die Haupttätigkeiten. Wir wollen nach Möglichkeit jeden Tag ein anderes Lokal aufsuchen. Heute Abend gehen wir zum Nachtessen ins Outlaw, das fast vis-a-vis des Hotels ist. Die Pizzas sind zu empfehlen!

Yellowstone Park - Overview

Loop 1
Mammoth Hot Springs - Norris Geysir Basin - Grand Canyon of the Yellowstone
Loop 2
Lower Geysir Basin -Old Faithful Geiser - West Thumb Geyser Basin - Yellowstone Lake - Hayden Valley - Tower Falls
Loop 3
Lamar Valley
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