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Las Vegas

Mittwoch, 26. September 2012

Am heutigen Tag ist auf unserem Programm der Titus Canyon, Stovepipe Wells, Badwater und anschliessend die Fahrt nach Las Vegas. Entsprechend zeitig genehmigen wir uns ein Frühstück und packen anschliessend die Koffer ins Auto. Bei der Reception auschecken und schon sind wir bereit um durch die engen Schluchten des Titus Canyon zu fahren. Wir fahren vom Parkplatz weg und fast gleichzeitig höhren wir ein schlabbriges Geräusch und das Auto lässt sich nicht mehr richtig lenken. Ich steure die nächste Parkbucht an und sehe mir den Schaden an. Der Pneu rechts vorne ist total platt. Zum Glück habe ich vor der Wegfahrt in Los Angeles nachgefragt ob ein Reserverad vorhanden sei und dies auch in Augenschein genommen. Nun gilt es das notwendige Werkzeug aus dem Kofferraum zu nehmen, den Wagen aufzubocken und das defekte Rad zu demontieren. Obwohl der Jeep Liberty mehr als 1'800 kg wiegt, lässt er sich mit wenig Kraftaufwand aufbocken. Bis allerdings das Rad vom Boden abhebt muss man einige Kurbelumdrehungen machen. Der Jeep Liberty ist geländetauglich, entsprechend gross ist der Federweg. Bei 40 Grad C am Schatten (selbstverständlich konnte ich den Jeep nicht an einen schattigen Platz fahren) kommt man bei dieser Arbeit bald einmal ins Schwitzen. Als endlich das defekte Rad neben dem Fahrzeug am Boden liegt, versuche ich das unter dem Auto befestigte Reserverad zu lösen. Bald schon habe ich entdeckt, dass ich innerhalb des Kofferraums das an einem Drahtseil befestigte Rad mittels einer handbetriebenen Winde zu Boden gleiten lassen kann. Sobald das Rad den Boden berührt, kann man die Befestigungsklammer lösen. Beim Mietwagen war nicht ein vollwertiges Ersatzrad vorhanden, sondern nur ein Notrad mit einem kleineren Durchmesser als die anderen Räder. Sobald das Rad montiert sein wird, dürfte der Jeep etwas schräg dastehen. Allerdings fühlt sich das Ersatzrad gar nicht gut an. Ganz sicher hat es zu wenig Luftdruck. Zu wenig ist etwas milde ausgedrückt. Sobald der Jeep mit seinem Gewicht das Rad belastet, sieht der Pneu fast gleich aus wie beim anderen Rad. Platt! Nun versuchen wir den Autovermieter zu erreichen. Für Pannen und andere Schäden am Auto haben wir eine Gratisnummer. Leider funktioniert diese nicht, da unsere Handys natürlich via die Schweiz anrufen. Also zurück an die Hotelreception und von da aus nach Los Angeles anrufen. Eine freundliche Assistentin bei Dollar entschuldigt sich für die Unangenhemlichkeit und verspricht, sie werde das Problem weiter melden und schauen wie uns geholfen werden kann. Sie werde in den nächsten Minuten zurück rufen. In der Tat, wenige Minuten später klingelt mein Handy und man teilt uns mit, das von Las Vegas aus ein Ersatzauto zu uns geschickt werde. Dies sollte in ca 2 Stunden bei uns sein. Nach GPS dauert die Fahrt von Las Vegas nach Beatty 2 1/4 Stunden, plus Fahrzeug bereitstellen, auf einen Transporter laden, Kaffeepause etc. rechne ich mit etwa 3 Stunden. In der Tat, nach ziemlich genau 3 Stunden wird ein Jeep des gleichen Types geliefert, allerdings grau und nicht goldfarben. Als der Chauffeur von Dollar sah, wie schmutzig der Jeep aussen war, wollte er uns erklären, dass Off-Road-fahren nicht erlaubt sein. Wir waren aber nicht Off-Road gefahren sondern einfach in einer überfluteten Strasse fast stecken geblieben. Da ich ihm aber fürs Bringen des Ersatzfahrzeuges ein Drinkgeld gab, versicherte er uns mehrere Male der Schmutz aussen am Jeep sei kein Problem.
Ein Plattfuss kommt selten allein Vom Vortag, viel Dreck am Jeep
Bis wir endlich wieder abfahrbereit waren stand die Sonne am Zenit. Titus Canyon - darauf hatten wir uns seit Wochen gefreut. Diese Strecke wollten wir unbedingt befahren. Wir beschlossen nur durch den Canyon zu fahren und anschliessend auf dem kürzesten Weg nach Las Vegas zu fahren. Die Entscheidung war absolut richtig. Obwohl es uns auf den ersten paar Meilen richtig durchschüttelte war bald schon die Aussicht, da wo in den Spitzkehren eine freie Sicht in die Abgründe waren, einfach fantastisch. Bevor wir zu der engsten Stelle des Canyons kamen, durchfuhren wir noch eine kleine, steinige Ebene im Talgrund. Vielleich 100 oder 150 Meter vor uns huschte ein Rudel Wildtiere über die Strasse. Als Laie in Sachen Tiere möchte ich mich keines Falls festlegen aber vermutlich waren es Wüsten-Dickhorn-Schafe. Und dann wurden wir vom Canyon verschluckt. Rechts und links war die Strasse von hohen Felsen begrenzt, kaum ein Sonnenstrahl erreichte den Grund des Canyons. Kurve reihte sich an Kurve, das einzige Geräusch waren das knirschen des Kieses unter den Rädern. Wie aus einem grossen Maul wurden wir aus dem Canyon ausgespuckt. Vor uns öffnete sich die Weite des Death Valleys. Bald erblickten wir die Dunen bei Stovepipe Wells und erreichten die Kreuzung wo die Strasse zurück nach Beatty führte. Zu trinken hatten wir genügend im Auto und den Hunger unterdrückten wir einfach. Non-Stop fuhren wir bis nach Las Vegas und checkten im Hooters ein.
Zum Nachtessen bestellte sich Anita ein dutzend Schrimps und ich verlangte nach 10 Wings. Als Facebook-Fan des Hooters werde ich jeden Mittwoch informiert mit welchem Zauberwort man aus den 10 Wings 20 machen kann. Da ich jedoch sicher nicht 20 Poulet-Flügel verdrücken konnte bekam ich einfach die 10 Wings geschenkt. Nach dem Essen tummelten wir uns noch etwas im Casino, kauften einige Sounveniers bevor Anita ins Zimmer ging um das TV-Programm zu studieren. ZU Fuss machte ich mich auf um den Strip zu erkunden und zu sehen, wer alles zu sehen ist oder gesehen werden will. 2 Stunden später kehrte aber auch ich ins Hotel zurück.
Im Titus Canyon In der Schlucht wird es immer enger
Von Beatty durch den Titus Canyon, zurück nach Beatty und auf dem schnellsten Weg nach Las Vegas
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