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Laughlin

Samstag, 16. Oktober 2010. Mit dem ersten Hahnenschrei stand ich auf und schon bald öffnete ich die Zimmertüre um draussen die Frühstücks-Ziggi zu rauchen. Was ich da auf dem Rasen (neben dem Swimmingpool) sah wollte mir gar nicht gefallen. Mit einer feinen Kruste feinstem Reif überzogen glänzte jeder Grashalm in einer blitzardblauen Farbe. Den geplanten Sprung in den Pool am Morgen wurde umgehend ersatz- und kommentarlos gestrichen. Die nun gewonnene Zeit verbrachte ich bei einem guten, ausgiebigen Frühstück und schmöckerte noch ein wenig in den Zeitungen rum und schaute, wo, was zur Zeit Interessantes angeboten wurde. Sehr viele Aktivitäten wurden nicht angeboten. Ein Pferdestall bot Reitstunden an und in Laughlin fand das Rocktoberfest stand. So beschloss ich mir einmal diese Pferderanch anzuschauen. Im TomTom gab ich die in der Reklame erwähnte Adresse ein und bald schon wurde ich zur Stadt raus geführt, beim Lower Lake Mary vorbei bis zum Upper Lake Mary. Und schon meldete mir TomTom ich hätte nun mein Ziel erreicht. Haus? Ranch? Stall? Nichts von all dem war weit und breit zu sehen. Nur See, Weide, Strasse und Wald. Weit und breit kein Haus, kein Briefkasten der auf Bewohner hinwies und auch keine Strasse die in die Wildnis führte. OK, schade, dann also wieder zurück. Beim Lower Lake Mary sah ich auf einmal zwischen Bäumen ein Reklameschild das auf die besagte Ranch aufmerksam machte. Über eine Schotterstrasse erreichte ich bald einmal die Pferderanch. Baufällige Gebäude, altes Zaumzeug auf der Fenz, halbverfaultes Stroh in der Tenne, aber keine Pferde die darauf warteten das jemand sie bewegte. Etwas weiter entfernt sah ich einige wenige Wohnhäuser. Ich fuhr hin und sah bald einen Mann der seine Veranda reparierte. Von ihm erfuhr ich, das die Ranch zu verkaufen war aber zur Zeit niemand Pferde vermieten würde. Schade, das war wohl nichts. So fuhr ich nun Richtung Laughlin. Dabei machte ich allerdings noch einen Loop durch den Grand Canyon National Park. Es ist immer wieder imponierend dieses gewaltige Naturweltwunder zu bestaunen.
Nach Kingman begann es auf einmal zu regnen. Die Sicht sank von Minute zu Minute, in Bindfäden viel das Wasser aus den Wolken. Ich reduzierte die Geschwindigkeit entsprechend der Sichtweite. Links von mir donnerten die LKWs vorbei. Mehr sehen als ich konnten sie wohl auch nicht. Aber in ihren schweren Trucks fühlten sie sich wohl sicher und Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer kannten sie wohl nicht.
Am Abend erreichte ich Laughlin und riss staunend die Augen auf. Die Parkplätze vor den Casinos waren bis fast zum letzten Platz belegt. Im Tropicana waren keine Zimmer mehr frei und so fragte ich im Colorado Bell nach. Glück gehabt, noch ein Zimmer stand zur Verfügung. Allerdings war es von der Reception bis ins Zimmer eine halbe Weltreise. In den nächsten Tagen bekundete ich mehrmals Mühe durch die verwinkelten Gänge den richtigen Hotelflügel und mein Zimmer zu erreichen. Die Rockbands die draussen auf der Bühne spielten war noicht unbedingt erste Klasse. Aber was sie musikalisch nicht erreichten machte ihre Verstärkeranlage bei längstem wett.
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