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Bootsfahrt Bullhead City

Dienstag 11.09.2001
An diesem Tag wollten wir ausschlafen uns im Swimmingpool abkühlen, Bücher lesen und einfach das süsse Nichstun geniessen. Es sollte jedoch ganz anders kommen. Den von diesem Tag an war die Welt nicht mehr so wie sie einst war.
Kurz nach 06:00 Uhr wurde ich von Anita geweckt. Es sei etwas ganz Furchtbares geschehen und ich sollte ins Wohnzimmer kommen. Mit schreckgeweiteten Augen sassen wir vor dem TV und sahen uns die Bilder aus New York an. Wir sahen einen Turm des World Trade Centers in Flammen stehen. Wir sahen wie ein zweites Flugzeug in den anderen Turm flog und dieser innert kürzester Zeit in sich zusammenbrach. Etwa 1 Stunde nachdem der erste Turm durch ein Flugzeug getroffen wurde brach auch dieser Turm zusammen. Es war von 25'000 Toten die Rede. Eine Zahl, die später nach unten korrigiert wurde da viele Beschäftigte noch nicht in den Towers waren oder diese sofort verliessen. Die Berichte im Fernsehen überschlugen sich. Nicht nur New York war Ziel eines Anschlages gewesen sondern auch Washington. Teile des Pentagons standen in Flammen. Ein weiteres Flugzeug war in der Nähe von Pittsburg in ein offenes Feld gestürzt. Offensichtlich konnten in diesem Flugzeug die Passagiere oder das Personal verhindern das auch dieses Flugzeug als fliegende Bombe das Weisse Haus oder Camp David erreichte. An diesem Tag blieben wir den ganzen Tag zu Hause. In immer kürzeren Abständen kamen neue Meldungen und machten das grausame Ausmass des Anschlages klar. Doch nicht nur in New York, nicht nur in den USA, auf der ganzen Welt waren die Folgen dieses Attentats spürbar.
Gestern noch waren wir mit dem Motorboot am Fusse des Hoover Dams und sahen den Verkehr der oben über die Dammkrone fuhr. Nun ist der Damm für jeglichen Verkehr gesperrt. Schiffe dürfen nur noch bis 5 Meilen vor dem Damm fahren. Am Himmel sah man keine Flugzeuge mehr. Banken, die Post und öffentliche Gebäude waren geschlossen. Die Tore der Vergnügungsparks blieben ebenfalls zu. Es war als sei mit diesem Anschlag die Seele Amerikas vernichtet worden. An diesem Tag war uns die Lust am Vergnügtsein in den Ferien vergangen. Am Abend gingen wir nach Laughlin ins Pioneer. Aber weniger um zu spielen und der Unterhaltung willen sondern eher aus Bequemlichkeit weil keines von uns Lust hatte in der Küche zu stehen.
Die zwei nächsten Tage verbrachten wir in Bullhead City. Nun konnten wir faulenzen, lesen, baden, die News im TV anschauen und uns so wenig wie möglich anstrengen. Die Temperaturen waren wie in der Woche zuvor. Tagsüber bei 40 Grad C, in der Nacht etwas kühler, was bedeutete bloss 30 Grad C. Temperaturen fast wie im Frühling letzten Jahres. Trotzdem war ein kleiner Unterschied bemerkbar. Im Frühling war die Luftfeuchtigkeit sehr, sehr tief. Nun im Hebst sah man einzelne Wolken am Himmel. Ein deutliches Zeichen das die Luftfeuchtigkeit etwas höher war. Im Gegensatz zu der Schweiz immer noch extrem trocken. Am nächsten Tag beschloss ich am fr6uuml;hen Morgen eine kleinen Spaziergang zu machen. In meiner Dummheit schlüpfte ich aber in die Turnschuhe ohne Socken. Nach 2, 3 Meilen bildete sich bereits eine Blase an den Fersen. So beschloss ich barfuss weiter zu laufen. Im Dämmerlicht trat ich fast auf einen Skorpion, der am Strassenrand, wie ich, spaziert. Ups, barfuss zu gehen ist doch wohl nicht das Richtige in dieser Gegend. Also, dann lieber noch mehr Blasen an den Füssen. Bis zur Hauptstrasse schaffte ich es. Dann setzte ich mich bei einer Tankstelle auf eine Bank und kühlte meine Füsse ab. Mit einem Taxi fuhr ich dann zurück zu Darls Haus.
Am 13.09.2001 verliessen wir Bullhead City um für drei Tage ins Pioneer Casino in Laughlin zu ziehen. Es mutete uns eigenartig an, wenige Meilen von zu Hause im Hotel zu wohnen. Dies hatte aber den Vorteil, das jedes zu der Zeit gamblen konnte wie es ihm beliebte. Anita und Darl strichen jeweils am Abend um 22:00 Uhr die Segel. Madeleine und ich zeigten mehr Durchaltewille und spielten noch einige Stunden.
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