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Utah - Arizona - Nevada

Springville - Las Vegas, Freitag, 16. August 2013

Mehrmals in der Nacht wache ich auf, verlasse das Zimmer um in der Lobby einen Kaffee zu holen. Es ist 3 Uhr morgens als ich draussen stehe und der unendlichen Reihe von Trucks zusehe, die vis-a-vis aufgetankt und in einer extra langen Waschstrasse gewaschen werden. Vor dem Hotel steht ein grosser Pick-up. Der Fahrer sitzt im Wagen und raucht bei offenem Fenster eine Zigarette während sein Beifahrer im Hotel an der Rezeption steht. Der Mann erklärt mir, sie würden seit mehr als einer Stunde ein freies Zimmer suchen. Leider ohne Erfolg. Sein Kumpel kommt nun raus und endlich können die zwei Typen (das Werkzeug und die Ladung auf dem Pick-up lässt vermuten, dass sie Zimmermänner sind) ihr Tagwerk beenden und einen langen Arbeitstag abschliessen. Auch ich beschliesse noch eine Mütze Schlaf zu suchen und gehe wieder ins Zimmer.
Best Western Mountain View Inn, Springville, Utah, USA
Die heutige Tagesetappe ist ein wenig länger und somit fahren wir am Morgen auch zeitig in Springville ab. Na ja, also nicht das wir nun etwa ohne Frühstück losbrausen. Ein Kaffee ist wie immer ein Muss und das Auto muss auch noch aufgetankt werden. Rechts und links der Strasse ist meist unbewohntes Gebiet. Einige wenige Farmen und Ranches, weidende Kühe und Pferde, die das spärliche, trockene Gras fressen. Nach 3 Stunden Fahrzeit machen wir eine Rast. Das Auto ist in unserem Blickwinkel und so müssen wir um unsere Koffer keine Angst haben. Seit dem Diebstahl in Las Vegas sind wir äusserst misstrauisch geworden und riskieren in dieser Beziehung nichts. Gemütlich verzehren wir unser Mittagessen bevor wir, mit geschlossenem Verdeck, auf der I-15 Meile um Meile zurücklegen und Richtung Las Vegas fahren. Vor Las Vegas wollen wir aber noch einen kleinen Abstecher ins Valley of Fire machen. In der Gegend von Mesquite halte ich noch Ausschau, ob irgendwo am Rande der Strasse ein Kreuz auf Steve Lee hinweist. Ich sehe nichts, weiss allerdings auch nicht wo genau der Unfall war. In Fahrtrichtung Las Vegas, in der Gegenrichtung und wie weit entfernt von Mesquite, keine Ahnung. Bei der Suche nach der Abzweigung ins Valley of Fire verlassen wir uns ganz aufs GPS-Lisi. Verlass Dich nie blindlings auf ein GPS-Gerät. Lisi verpasste die Abzweigung nach Overton und lotst uns auf den Valley of Fire Hwy. Die nächste halbe Stunde fahren wir also wieder nördlich, schauen uns all die spannenden Felsformationen an und bestaunen am Schluss die schönen Villen in Moappa Valley und Logandale. Das Thermometer zeigt in der Zwischenzeit 110 Grad F an, was 43 Grad C entspricht. Und das am Schatten. Aber schattige Stellen gibt es hier keine und das Laufen im Sand oder über die Steine ist äusserst anstrengend.
Valley of Fire, Utah Valley of Fire, Utah
In Vegas staunen wir nicht schlecht. Die Warteschlange vor der Hotelrezeption des Stratosphare Hotel & Casino ist fast so lange wie die Warteschlange am FlughafenZoll. Obwohl an der Rezeption 8 Angestellte arbeiten, dauert es fast eine Stunde bis ich endlich mein Anliegen vorbringen kann. Als Entschädigung für die lange Wartezeit bekommen wir ein Zimmer mit eigenem Whirlpool. Anita ruht sich nun ein wenig aus und ich erkunde das Casino und die Möglichkeiten zum Essen. Es hat einige sehr gute Restaurants im Casino. Die Preise sind allerdings etwas sehr gesalzen. Am Schluss entscheiden wir uns für ein Nachtessen am Buffet. Eine gute Entscheidung. Noch selten bekam ich ein so gutes, zartes Roastbeef. Mit einer würzigen Kruste, rosarotem Fleisch und a Diskretion. Platz für ein Dessert ist auf jeden Fall nicht mehr. Fast nicht mehr. Eine Mini-Creme-Schnitte und ein Mini-Brownie, ergänzt mit einem Kaffee liegen noch drin. Las Vegas und nicht spielen? Geht gar nicht. Nur Anita gibt bereits um 21 Uhr den Geist auf und schaut sich im Zimmer noch einige Filme im TV. Ich mache noch einen Spaziergang ums Hotel. Immer noch sind über 30 Grad C draussen und vom Asphalt dringt die Hitze durch die Schuhsohlen. Das Stratosphare ist eigentlich fast im Niemandsland. Zum Strip oder zum Freemont ist es je rund 2 Meilen. Rings ums Hotel aber sind nur wenig vertrauenerweckende Gebäude und Schuppen. Ein Smokeshop, Souvenierladen und einige Massagesalons. Ich spiele noch etwas Black Jack und bin dann noch vor Mitternacht im Zimmer.

Las Vegas, Samstag, 17. August 2013

Es ist Samstag und als erstes fahren wir ins Mandelay Bay um unsere Tickets für die Michael Jackson Show abzuholen. Für Nicolas Gougain wollen wir im Bas Pro Shop zwei Fischfiletiermesser kaufen. Nicolas gab mit extra einen Computerausdruck mit der genauen Bezeichnung des gewünschten Messers. Das Messer finden wir in der Fischereiabteilung nicht. Ein Verkäufer sagt uns, eventuell habe es dieses Messer in der Jagdabteilung (wohl zum Filetieren von Elefanten). Doch auch hier sind die Messer nicht mehr vorhanden. Die Fischer und Jäger haben richtiggehend geschwärmt von dem Messer und innert kürzester Zeit den ganzen Lagerbestand aufgekauft. Per SMS informiere ich Nicolas über die Situation. In der Schweiz ist aber schon Samstagabend und von Nicolas kommt keine Antwort mehr. Frühzeitig sind wir am Abend im Mandelay Bay um ja die Show nicht zu verpassen. OK, US$ 250 pro Person ist recht viel für eine Abendshow. Das Gezeigte war aber jeden Cent wert. Action und Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. Oder fast. Es gibt da eine kleine Lücke in der Darbietung wo actionmässig auf der Bühne wenig abgeht. Und wenn ich in dieser Minute die Augen für einen Moment geschlossen halte, ist dies nur um das bisher gesehene vor meinem geistigen Auge im Schnellverfahren noch einmal Revue passieren zu lassen. Oder so ...Ich bin nicht eingeschlafen. Ich habe mich nur ein wenig erholt!
Nach der Show versuche ich Nicolas in der Schweiz zu erreichen. Er hat nicht mit einer SMS geantwortet, sondern mit einem MMS. Weil ich aber den Datenverkehr auf meinem Handy blockiert habe (Roamingkosten) sind die neuen Einkaufswünsche nicht bis zu mir gedrungen. Ich schalte Roaming kurz ein, empfange die Message inkl. Fotos und weiss nun, welches ein mögliches Ersatzfiletiermesser ist. Bevor wir nach Laughlin fahren wird noch einmal ein Besuch im Bas Pro Shop notwendig sein. Da wo über der Eingangstür folgender Willkommensgruss hängt.
Willkommen Fischer, Jäger und andere Lügner
Springville, UT - Littlefield, AZ - Las Vegas, NV
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