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Long Beach

Freitag, 21. September 2012

Morgens um 04:30 verstauen wir noch die letzten Sachen im Koffer, Anita verschafft seinen Haaren eine sanfte Welle während ich auf der Terasse einen Cappuccino drinke und eine Ziggi rauche. Kurz vor 5 Uhr ist alles im Auto verstaut. Auf der Autobahn Richtung Zürich ist bereits reger Verekehr aber dank der frühen Morgenstunde kommen wir doch noch nicht in einen Stau. Wir parkieren unser Auto im Parkhaus 5 und begeben uns zum Check-in. Im Zuge der Kostensenkung werden diese Arbeiten ja nun durch die Kunden selber ausgeführt. Leider sind die Automaten in einen Teilstreik getreten. Von den 6 Automaten sind 2 ganz ausgefallen und die anderen bringen nur die halbe Leistung. Auch unser Automat spinnt. Er druckt 3 von 4 Tickets aus und geht dann in den Ruhemodus. Also gehen wir mit den drei Tickets zum Schalter von Air France und bitten um Hilfe. Und siehe da. Hier klappts.Nun noch die Koffern aufgeben bevor wir draussen eine letzte Ziggi rauchen und anschliessen beim Gate auf den Shuttle-Bus warten. Der Flug Zürich-Paris startet pünktlich wie auch in Paris beim Umsteigen keine grossen Probleme auftreten. Einzig für eine Ziggi reicht die Zeit nicht aber dies ist ja auch kein Drame. Nun also besteigen wir einen A380. Das Flugzeug ist bis auf den letzten Platz belegt. Im Flugzeug erfahren wir, dass, weil das Flugzeug überbelegt gebucht wurde, einige Passagiere nicht einsteigen durften. Nun, auch wen das nun wirklich ein Flugzeug der neusten Generation ist. Die Sitze sind nach 12 Stunden Flug immer noch unbequem. Und für kleine Zwerge wie Anita lässt sich die verstellbare Kopfstütze gar nicht richtig positionieren.
Mit fast 45 Minuten Verspätung hebt die Maschine endlich in Kloten ab. Der Pilot teilt mit, dass er die Zeit einholen werde und wir trotzdem pünktich in L.A. landen werden. Tatsächlich, als wir über Kanada fliegen zeigt die errechntete Ankunftszeit in L.A. bereits die gewünschte Zeit an. Etwa 1 1/2 Stunden vor der errechneten Landezeit fliegen wir über St. Georges in Utah. Auf dem Monitor zeigt auf einmal die Nase des Flugzeuges nicht mehr Richtung L.A. Der Pilot fliegt nun eine Schlaufe. Offensichtlich ist in L.A. keine Landebahn frei. Beim Überfliegen des Death Valleays geschieht dasselbe noch einmal, nur dass der Pilot nun eine grössere Strecke zurück fliegt. Der Pilot teilt mit, dass in L.A an diesem Tag eine Space Shuttle Show-Flug stattfindet und er deshalb noch nicht landen darf. Mit 1 Stunde Verspätung setzt die A380 aber doch noch in L.A. auf und rollt langsam, langsam, langsam zum Dock. Nun, in einer A380 sitzen eine Menge Passagiere. In einem vollbelegten A380 sitzen eine grosse Menge Passagiere. Entsprechend lange dauert es bis wir endlich ausgestiegen sind und die Zollkontrolle passiert haben. Nun also nur noch schnell die Koffern holen, bei Dollar das reservierte Auto in Empfang nehmen und ins Hotel fahren.
Eine Koffer nach der anderen gleitet auf dem Förderband an uns vorbei. Doch ich sehe weder Anitas Koffer noch meinen Koffer. Mit der Zeit wird es etwas langweilig und ich beginne mich in der Halle umzusehen. Links von uns sind Koffer einer Reisegesellschaft in Reih und Glied aufgestellt. Doch hoppla, was ist das. Dieser bordeaufarbene Koffer kenne ich doch. Den habe ich vor 2 Jahren in Las Vegas gekauft. Schnell gehe ich zu dem Koffer, bevor diese von Mitarbeitern der Reisegesellschaft auf einen Hanndwagen verladen werden. Die Adresse überprüfen und tatsächlich, auf der Etikette steht Leuenberger, The Varden Hotel, Long Beach. Grrrr, aber immerhin, wenigstens einen Koffer haben wir nun bereits. Mein Koffer aber kommt nicht und schon bald wird klar, der wird heute auch nicht mehr kommen. Wir wenden uns an eine Angestellte des Flughafens und melden unseren Koffer als vermisst. Wir sind nicht die einzigen, die mit dieser Misere beglückt wurden. Die notwendigen Formulare sind bereits fast fertig ausgefüllt, da Air France bereits in Paris feststellte, dass nicht alle Koffern an Board war. Wir mussten nun nur noch einige zusätzliche Angaben machen und dann wurde uns versprochen, der Koffer werde am Samstag ins Hotel geliefert. Nun, wir werden es ja dann sehen.
Durch all diese widrigen Umstände wurde es nun aber höchste Zeit um endlich, endlich - eine Ziggi zu rauchen.Beim Shuttle-Bahnhof warten wir nicht nur auf dem Bus der uns zu Dollar fahren wird sondern ziehen auch genüsslich das Aroma einer Vogue Lila bzw. einer Batton ein. Endlich bei Dollar angekommen kommt es uns zu Gute, dass ich bereits in der Schweiz alle Formalitäten ausgefüllt habe und wir beim Expressschalter anstehen können. Der SUV, den ich reserviert habe, einen Ford Escape, gibt es sowohl als 2WD wie auch als 4WD. Online kann man dies allerdings nicht speziell angeben. Es kommt, wie es kommen muss. Natürlich sind alle Ford Escape in Los Angeles bloss 2WD. Also machen wir einen Upgrade zu einem 4WD und bekommen einen Jeep Liberty 4x4. Bevor wir nun losfahren, kontrollieren wir noch ob das Reserverad und das Werkzeug vorhanden ist. Das Reserverad finde ich zuerst nicht, da es unter dem Auto befestigt ist. Das Werkzeug ist gut versteckt im Kofferraum in einem Seitenfach. Ein Mitarbeiter von Dollar zeigt uns aber wo was zu finden ist. Ich montiere unser TomTom an der Windschutzscheibe und gebe als Zieladresse die bereits als Favorit vorpogrammierten Koordinaten des "The Varden Hotel" ein. Die Sonne blendet stark und ich kann fast nichts erkennen auf dem kleinen Monitor. Kein Problem, die Halterung noch einmal lösen und so befestigen dass die Sonne weniger auf dem Bildschirm scheint. In der Zwischenzeit hat TomTom auch schon die Route berechnet und weisst uns den Weg. Bals schon fahren wir auf den Highway, der natürlich jetzt am Freitag um 17 Uhr hoffnungslos verstopft ist. Selbst als ich mich ganz nach links auf die Car-Pool-Stecke durchgekämpft hatte wurde es nicht viel besser. Im Stop-and-Go-Rhytmus geht es Richtung Long Beach. Doch halt, was ist das? Hier kann etwas nicht stimmen. Ein Wegweiser nach Sacramento? Falsche Richtung. Shit. Ich habe zwei Favoriten programmiert. Der eine ist beschriftet mit "The Varden Hotel" und der andere mit "Tenaya Lodge". Wohl geblendet durch das Sonnenlicht habe ich nach der Kurzauswahl auf das falsch "T" gedrückt und somit sind wir auch in die Falsche Richtung gefahren. Tenaya Lodge wird dann erst am Sonntag unser Ziel sein. TomTom neu programmieren und nun heisst es - nein, TomTom ist ja nicht blöd und sagt "Bitte wenden Sie" sondern führt uns bei der nächsten Ausfahrt vom Highway und mit Schwung auf der Gegenseite wieder auf den Highway rauf. Die 40 Minuten, die wir zuvor durch den dichten Verkehr Richtung Norden fuhren, fahren wir nun wieder zurück. Anschliessend weiter 50 Minuten durch dichten Stau bis wir endlich kurz nach 18 Uhr beim Hotel ankommen. Nun ist Anita fix und fertig und hat nur noch den Wunsch ins Bett zu liegen und die Füsse hoch zu lagern. Nachdem ich mich etwas erfrischt habe, setze ich mich noch einmal ins Auto und fahre zu Daniel. Ginny und Daniel erwarten mich schon und entsprechend gross ist die Freude, als wir uns nach 1 1/2 Jahren endlich wieder einmal sehen. Daniel ist körperlich immer noch im selben Zustand wie letztes Jahr im Mai. Durch die Lähmung sind die Zehen des rechten Fusses etwas spastischer geworden. Er kann aber beide Beine anheben aber leider auch nicht mehr. Zur Zeit hat er grosse Probleme beim Atmen. Trotz all dem ist ihm die Freude anzusehen endlich wieder einmal Berndeutsch zu hören. Sehr lange bleibe ich an diesem Abend nicht im Spital. Bedingt durch die Zeitverschiebung fühle ich, das es bereits morgens um 6 Uhr ist. Sorry, hier ist es natürlich erst Abends um 21 Uhr aber trotzdem bin ich müde und fahre zurück ins Hotel und lege mich ebenfalls ein wenig schlafen um dann 5 Stunden später wieder zu erwachen, damit ich den Bericht des 1. Tages schreiben konnte.
Jeep Liberty Long Beach Downtown
Vom Airport nach Long Beach, Hotel The Varden
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