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Las Vegas

Noch vor 6 Uhr am Morgen fuhr Anita mich zum Bahnhof Solothurn. Mit einem grossen Koffer und dem Laptop-Rucksack bepackt setzte ich mich in den Zug nach Zürich-Kloten. Ich wusste nicht wie gross der Andrang beim Check-In von US Airways sein würde, deshalb wollte ich rechtzeitig vor Ort sein. US Airways verfügt noch nicht über das selbstständige elektronische Check-In und ich rechnete mit einer längeren Wartezeit. Ich wurde aber angenehm überrascht. Innert knapp 20 Minuten waren alle Formalitäten erledigt und so blieb mir noch reichlich Zeit um draussen eine Zigarette zu geniessen.
Beim Boarding erlebte ich eine kleine Überaschung. Mein schöner Fensterplatz war bereits belegt. Staunend schaute ich noch einmal auf meine Boardingcard und dann zu der Matrone die sich auf meinen Platz gesetzt hatte. Gerade als ich sie auf ihren Irrtum aufmerksam machen wollte sprach mich ein mickriges Männchen an, der neben ihr sass und fragte, ob es mir etwas ausmachen würde seiner liebsten Gemahlin den Platz zu überlassen damit sie nebeneinander sitzen konnten. Eigentlich wollte ich sagen, dies würde mir wohl etwas ausmachen und ich hätte keine Lust auf einen Platz in der mittleren Reihe. Aber da wohl in diesem Falle das Männchen seinen Platz hätte räumen müssen und ich anschliessend 9 Stunden neben dem Drachen würde verbringen verzichtete ich auf meinen geliebten Fensterplatz. Ich hatte eh im Sinn, die meiste Zeit des Fluges schlafend zu verbringen.
Bei der Zwischenlandung in Philadelphia konnte ich feststellen, dass dieser Flughafen ziemlich gross ist aber jegliche Atmosphäre vermissen lässt. Bis zum Weiterflug nach Las Vegas hatte ich 4 1/2 Stunden Aufenthalt. Das sollte wirklich reichen um alle Zollformalitäten zu erledigen und anschliessend noch ein wenig in der Smokerlonge frische Luft zu schnappen. Irren ist menschlich und so darf es nicht überraschen dass ich keine Ziggi mehr rauchen konnte. Im ganzen Gebäude gibt es keinen Raum für Raucher. Nur ausserhalb des Flughafens ist das Rauchen erlaubt. Dies hätte aber bedeutet, dass ich anschliessend wieder durch die Zollkontrolle müsste und so viel war und ist mir eine Ziggi nicht wert.
Mit fast einer halben Stunde Verspätung hob das Flugzeug endlich in Philadelphia ab. Diese Zeit wurde aber problemlos wieder eingeholt. Kurz vor der Landung meldete der Pilot es würde in Las Vegas regnen. Dies bemerkte ich auch bald beim Blick aus dem Fenster. Von einigen Turbulenzen durchgerüttelt sah ich auch Blitze über dem Spielerparadies. Beim Verlassen des Flughafens war das ganze Gewitter vorbei und eine warme, leicht schwüle Luft hatte einen Mantel über die Stadt gelegt. Am nächsten Tag aber sollte ich noch einmal an dieses Gewitter erinnert werden. Bei Dollar ging alles reibungslos vonstatten und bald schon war ich mit dem gemieteten Jeep Cherokee und mit Hilfe von TomTom auf dem Weg zum Hooters. Das reservierte Zimmer im Bungalowbereich war nicht sehr gross aber für mich ausreichend. Nach diesem 24-Stundentag hatte ich keine grosse Lust mehr auf Black Jack oder Poker sondern nur noch das Bedürfnis nach einen kleinen Spaziergang am Strip. Knapp zwei Stunden später war ich wieder im Hotel und legte mein müdes Haupt aufs Kopfkissen.
Hooters, Las Vegas (Aufnahme 2009)
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