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Lakewood - Los Angeles

Samstag, Sonntag 23./24. Mai 2005
Plan Los Angeles International Airport, Santa Monica, Lakewood

Route

Lakewood - LAX - Sanata Monica (42 Meilen)

Bericht

Wir sind in der Nacht nicht heimlich an den Kühlschrank gegangen und so war die Torte immer noch verpackt und heil. Ginny musste an diesem Tag arbeiten und wir hatten den Mietwagen nach Los Angeles zu bringen. Daniel fuhr mit seinem Auto voraus. Dies nicht etwa weil er sich besser auskennt in Los Angeles aber so hatten wir einen braven Sündenbock falls wir uns verfahren sollten. Wir haben uns ein wenig verfahren aber Daniel ertrug die Schelte mit Gelassenheit. Die Abgabe des Mietwagens bei Hertz ging problemlos vonstatten, obwohl dutzende Autos an diesem Morgen zurückgegeben wurden (vielleicht war dies der Grund). Allerdings war bei unserem Auto auch nichts zu bemängeln. Der Tank war gefüllt, die Scheiben noch intakt und am Lack hatte es keinen sichtbaren Schaden. Nun wieder als Fussgänger unterwegs (eine seltene Gattung an der Westküste Amerikas) waren wir auf ein Auto mit Chauffeur angewiesen. Daniel machte seinen Job hervorragend. Zuerst führte uns nach Santa Monica. In den Marktgassen blühte Anita auf und wurde niemals müde von einem Geschäft zum anderen zu laufen. Obwohl vom Meer ein Wind wehte konnten wir in einem Gartenrestaurant sitzend zu Mittag essen. Wo ist man gut in Amerika. Genau wie in der Schweiz, in einem italienischen Restaurant. Am Nachmittag spazierten wir noch dem Strand entlang, fotografierten die fast zahmen Eichhörnchen und drehten einige Runden auf dem Karussell.
Der Wächter der Kolonie Nicht nur kleine Jungs spielen gerne
Bei einer der Jahrmarktbuden konnte man kleinen Bällen auf Pappschildkröten werfen. Drei Bälle hatte man zur Verfügung, ab zwei Treffer gab es einen Preis. Als erstes stellte Anita ihr Können unter Beweis. Ein Wurf - ein Treffer. Ein Wurf - ein Treffer. Ein Wurf - daneben. Daniel und ich grinsten uns den Bauch voll. Ha, mit dem dritten Wurf nicht einmal einen Streifschuss. Dabei sind die Ziele so gross. Der Leerraum zwischen den Zielen muss man ja fast suchen. Nun wollten wir Anita zeigen, wie man richtig wirft und eine 100% Trefferquote erzielt. Daniel kam als erster zum Zug. Nach drei Würfen lachten noch alle Pappkameraden auf der Stange in unser Gesicht. Kein einziger Treffer. Nun war es an mir die Ehre des Mannes zu retten. Ja, OK, ich gebe es ja zu. Drei Würfe - drei Tr... drei Fehlschüsse. Vermutlich lag es an dem Wind, der nach Anitas Würfen aufgekommen war. So versuchten wir unser Glück (äh Können) noch einmal unter Beweis zu stellen. Diesmal begann ich. Immerhin, von drei Würfen traf ich auch zwei Mal und um Daniels Ehre zu retten sei hier erwähnt, dass er auch einmal traf.. Wir Männer sind eben so gut, wir können den Sieg auch einmal einer Frau überlassen.
Als wir wieder in Lakewood waren kam auch Ginny von der Arbeit nach Hause. Wir drei waren frisch und munter und wollten noch etwas sehen oder unternehmen. Ginny und Daniel führten uns zu einem Minigolfplatz. Nun, der Golfplatz entsprach nicht den Turnieranforderungen aus Europa. Aber das Spiel wurde sehr lustig. Besonders weil die Anlage nicht im besten Zustand war und das eine oder der andere einen Golfball als Verlust melden musste weil Rohre verstopft waren. Möglicherweise waren auch Klapperschlangen in den Rohren und die spielen nun mit den geklauten Bällen.
Amerikanische Minigolfanlage Bahnen mit Teppich ausgelegt
Das Abendessen nahmen wir in einem typischen amerikanischen Restaurant ein. Damit meine ich so ein Restaurant, wo die Teller so gross sind wie Servierplatten und das Fleischstück trotzdem beidseitig über den Tellerrand reichen. Als Anita die Dessertkarte sah lief im bereits sprichwörtlich das Wasser im Munde zusammen. Mit vereinten Kräften konnten wir eine Bestellung verhindern. Im Kühlschrank zu Hause wartete noch eine ,grosse, feine, viel gelobte, oft erwähnte Früchtetorte die wir an diesem Abend noch anschneiden sollten (wollten). Nach dem Essen fuhren wir gleich nach Hause. Wir wollten mit dem Dessert noch ein wenig warten. So schauten wir uns einen Film an, plauderten zusammen und machten Witze. Bis - bis Ginny müde wurde. Sie war ja auch die einzige, die den ganzen Tag gearbeitet hatte.. Wir respektierten natürlich die Müdigkeit von Ginny. Ohne Ginny wollten und konnten wir aber die Torte nicht anschneiden. Die Torte hatte den zweiten Tag unbeschadet überstanden und schlummerte immer noch Kühlschrank.
Am Sonntag musste Ginny wieder arbeiten. Wir drei nutzten die Zeit und fuhren noch ein wenig durch die Gegend. Daniel zeigte uns das Wasserreservoir von Long Beach. Gigantisch, die Menge Wasser die hier gespeichert wird. Erschreckend zu sehen, dass gleich neben dem Reservoir ein Oelpumpe in Betrieb ist die das klebrige, schwarze Gold fördert. Hier eine Panne und Tausende hätten kein Trinkwasser mehr zur Verfügung. Aber vermutlich nehmen die Menschen solche Gedanken ganz locker. Dann würden wir eben das Wasser bei WalMart kaufen. In Hermosa Beach konnten wir noch einige wirklich scharfe Fotos schiessen, die Luft war so klar, dass sogar eine Fernsicht vorhanden war. Es ist schon fast zur Tradition geworden dass wir in Redonda Beach einen Besuch bei Ruby's Restaurant machten. Der Küste entlang fuhren wir zurück nach Lakewood um mit Ginny noch ein wenig über die Torte zu plaudern.
Die Spatzen pfeiifen es vom Dach herunter eine runde Sache ist zu sehen
Schon kurz nach dem Aufstehen sagte Anita die Torte werde diesen Tag nicht unbeschadet überstehen. Jeden Tag sei nun von der Torte gesprochen worden, jetzt fehlte nur noch, dass die Torte nicht geniessbar sei. Es sei verraten. Die Torte wurde an diesem Tage angeschnitten und schmeckte hervorragend. Ginny aber war ein wenig enttäuscht. Es hatte beim Konditor eine Erdbeer-Pfirsich-Torte bestellt. Und weil nicht in jedem Tortenstück mindestens eine Erdbeere und eine Pfirsich war, wollte Ginny am nächsten Tag reklamieren. Die Torte aber war so gross, wir konnten sie am Sonntag nicht aufessen und auch am nächsten Tag nicht. Daniel musste wohl dann eine Woche lang jeden Abend Erdbeer-Pfirsich-Quarktorte essen.
Wir durften doch noch die Torte anschneiden
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