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Monument Valley

Sonntag 16.09.2001
Es war fast nicht zu glauben. Aber an diesem Morgen waren alle pünktlich zur Stelle und wir konnten nach Plan ins Monument Valley fahren. Ok, fast nach Plan. Liz und Daniel hatten ihre Morgenzigarette noch nicht geraucht und bevor ein Rauchopfer gen Himmel stieg, konnten sie närlich nicht ins Auto steigen. Rechtzeitig waren wir aber im Monument Valley auf der Aussichtsplattform. Viele Besucher standen mit schussbereiten Kamaras da. Stative wurden aufgestellt, erste Belichtungsmessungen gemacht und die Obektive aufgeschraubt. Am Horizont sollte nun innerhalb der nächsten Minuten die Sonne hinter den Bergen aufsteigen. Sonne, Berge? Ja wo den? Direkt vor den Bergen wölbten sich grosse, dunkle Wolken am Himmel. Ein Blitz nach dem anderen zuckte aus diesen Wolken. Ein difuses Tageslicht zeigte uns, dass die Sonne längst über den Bergen stand. Allein, wir konnten sie nicht sehen. Da es auch in der Nacht wieder stark geregnet hatte und die Strassen im Tal in einem noch schlechteren ZUstand waren als am Tag zuvor konnten wir auch nicht weiter ins Land vordringen. Das Parkrestaurant hatte zu der Zeit natürlich noch geschlossen uns so blieb uns nichts anderes übrig als aus dem Park hinaus ins nahe Hotel zu fahren. "Nahe" im sprachgebrauch der Amerikaner. Wir fuhren zuerst fast eine Stunde mit dem Auto.
Als nächstes Ziel auf unserem Programm war der Canyon de Chelly. Bald einmal fuhren wir auch schon am Visitor Centre vorbei und konnten vom Rande des Canyons tief unten im Tal einen kleinen Fluss sehen. Am Fusse der gegenüber liegenden Felswand sahen wir eine in den Felsen gehauene Pueblosidlung. Liz, Daniel, Darl und ich beschlossen in den Canyon zu steigen und dieses Pueblo aus der Nähe zu betrachten. Der Fussweg ins Tal war relativ einfach und innert 45 Minuten ereichten wir die Talsohle. Wir wanderten an einem indianischen Rundhaus vorbei und mittels eines kleinen Holzsteges überquerten wir anschliessend den Fluss. Das Pueblo ist noch relativ gut erhalten obwohl die Bewohner dieses Tal vor mehr als 800 Jahren aus uns unbekannten Gründen verlassen hatten. Der Aufstieg aus dem Tal war um einiges anstrengender. Obwohl ich in der Zwischenzeit Teile unserer Zwischenverpflegung aufgegessen hatte und der Rucksack entsprechen leichter wurde, kam ich doch arg ins Schwitzen und keuchte bald einmal wie eine alte Dampflokomotive. Darl, der täglich einen einstündigen Eilmarsch absolviert zeigte uns seine Fitness und rannte wie ein junger Gämsbock den Berg hinauf. Liz und Daniel versuchten ihm zu folgen indem sie jeweils in den Serpentinen die Kurven abkürzten. Danke, ihr zwei. Als letzter in der Kollone musste ich nun auch noch auf herunter fallende Steine und Felsbrocken aufpassen. Aber schlisslich erreichten wir alle wieder den Canyonrand (ha ha, dieses eine Mal mussten sie auf mich warten) und nach einer kurzen Verschnaufpause setzten wir uns ins Auto und holten Anita und Madeleine im Visitor Centre ab.
An diesem Tag hatten wir genug gesehen und so suchten wir uns eine Hotel. Wir befanden uns noch immer in einem Indianerreservat. Allerdings nicht mehr in einem der Nnavajos sondern bei Apachen. In den früheren Jahren waren die Navajos sesshaft und betrieben Ackerbau und Viehzucht. Dia Apachen aber lebten mehr von der Jagd und von dem was ihnen die Natur gab. Dieser Unterschied ist auch noch heute zu sehen. Die Navajos betreiben und vermarkten das Monumdent Valley. Von den Apachen ist weniger zu bemerken. Wohl bieten sie Jeeptouren an oder betreiben das eine oder andere Hotel. Sonst aber haben sie mehr von ihrer Kultur erhalten und sind nicht nur für die Touristen da. Die Stadt, am Interstate 40, die wir passierten wird hauptsächlich von Apachen bewohnt und hinterlies bei uns eine sehr hohe Meinung was Freundlichkeit, Sauberkeit und Schönheit betrifft.
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