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Pfäffikon - Long Beach

Sonntag, 30. April 2000
Früh am Morgen stehen wir auf und nehmen für lange Zeit das letzte schweizerische Frühstück zu uns. Franz und Gritli chauffieren uns zum Flughafen. Bereits kurz vor 7 Uhr ist die planmässige Abflugszeit nach Amsterdam und wir müssen mehr als eine Stunde vor der Abflugszeit im Flughafen sein. Der Flug Zürich - Amsterdam verläuft problemlos und dauert knapp 90 Minuten. In Amsterdam haben wir nun einen 3-stündigen Aufenthalt. Anita benutzt diese Zeit um die internationale Verbindung mit dem neuen Handy zu testen und ruft in Pfäffikon an. O Schreck, o Graus, schon bei der erste Übernachtungsstation haben wir etwas liegen gelassen. Anita erfährt, dass immer noch alle Schminksachen im Badezimmer liegen. Ts ts ts, das fängt ja heiter an....
Beim Einchecken in Amsterdam für den Weiterflug nach Los Angeles erleben wir die nächste Überraschung. Als ich mein Flugticket vorweise ist mein Platz bereits belegt. Mehrere Flughafenangestellte überprüfen nun ob ich noch vor dem Flugzeug sei oder bereits drinnen sitze. Nach einigem Hin und Her heisst es ich solle einfach einsteigen. Je nach Sitzplatz bekommt man eine Farbe zugewiesen und nun müssen wir warten bis unsere Farbe aufgerufen wird. Damit sollte eigentlich vermieden werden, dass die Leute alle miteinander einsteigen wollen. Einige Leute sind aber offensichtlich farbenblind oder einfach unhöflich. Mit einem leicht mulmigen Gefühl besteigen wir das Flugzeug und begeben uns zu den reservierten Sitzplätzen. Zum Glück sitzt aber niemand auf meinem Platz und so lassen wir uns schnell in die Polster fallen und machen es uns bequem. Die Flugroute führt von Amsterdam über Schottland und Grönland nach Kanada und dann über die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir erhalten phantastische Ausblicke auf die Hochländer Schottlands, das ewige Eis von Grönland, die riesigen Wälder Kanadas und auf die Wüsten von Nevada und Arizona.
Mit 45 Minuten Vorsprung auf den Flugplan landen wir in Los Angeles und dies obwohl wir in Amsterdam mit 30 Minuten Verspätung abgeflogen sind. Die Passage bei der Zollbehörde gestaltet sich recht schwierig. Da wir in LA in keinem Hotel übernachten werden haben wir die entsprechende Spalte im Formular frei gelassen. Das ist aber falsch, denn wir müssen ja irgendwo übernachten. Wie zwei Doofies können wir zu einem Stehtisch gehen und da den Einreiseantrag ergänzen. Dann wieder zurück zum Zöllner, einige (blöden) Fragen über sich ergehen lassen und endlich dürfen wir offiziell ins Lande einreisen. Wir begeben uns zur Gepäckausgabe und warten darauf, dass unsere Koffern und die Tasche übers Förderband kommen.
Viele Koffern ziehen an uns vorbei und werden von ihren Eigentümern in Empfang genommen. Nachdem auf dem Band keine Koffern mehr liegen sehen wir rechts und links von uns aber immer noch duzende von Passagieren da ohne ihr Gepäck. Auch wir stehen ohne Koffer da und so langsam machen wir ein langes Gesicht. Wir melden den Verlust bei einem Mitarbeiter der KLM-Partnerfluggesellschaft Northern. Der Angestellte nimmt unsere Meldung auf und entlässt uns mit den tröstenden Worten dass KLM täglich 1500 Koffer verliere, respektive nicht pünktlich an den Bestimmungsort bringen würde. Wir sollen uns am Nachmittag wieder telefonisch melden. Die vermissten Koffern würden sicherlich mit dem nächsten oder übernächsten Flugzeug aus Amsterdam eintreffen. Nunmehr nur noch mit leichtem Gepäck versehen begeben wir uns in die Empfangshalle wo wir von Madeleine und Darl wie auch von Daniel erwartet werden. Es ist schön, Daniel nach mehr als zwei Jahren endlich wieder einmal zu sehen. In einem nahe gelegenen Restaurant genehmigen wir uns einen ersten Drink und plaudern gemütlich zusammen.
Die Schokolade, den Schnaps und die anderen Geschenke können wir nun leider nicht übergeben da sich all diese Sachen in der roten Tasche befinden. Wir versprechen Madeleine und Darl eine Nachricht zu geben sobald wir unser Gepäck in Empfang nehmen können. Dies wird sicherlich am späteren Nachmittag der Fall sein.
Daniel fährt uns mit seinem Auto zum Autoverleiher Dollar wo für uns ein Mietwagen bereit stehen soll. Die Angestellte am Schalter versucht uns ein grösseres Auto als abgemacht zu vermieten. Vom Reisebüro Globetrotter wurde ich aber schon in der Schweiz auf diese in Amerika gängige Geschäftspraktik aufmerksam gemacht und gewarnt und so verzichte ich energisch auf diesen Upgrade. Offensichtlich rechnen die Leute bei Dollar aber damit, dass Reisende den Upgrade unterschreiben. Als wir nämlich unser Auto in Empfang nehmen, steht das falsche Auto bereit, also das grössere. Wir sind immer noch nicht bereit einen Upgrade zu unterschreiben uns so überlässt uns die Angestellte das grössere Auto zum tieferen, vereinbarten Preis. Dies eigentlich nur, damit sie nicht noch einmal alle Mietdokumente ausdrucken muss.
Mit Daniel als Lotse fahren wir nun nach Long Beach direkt in eine Mall wo wir einige Kleidungsstücke einkaufen damit wir wenigsten die Wäsche wechseln können. Daniel hat für uns in seiner Wohnung einige Häppchen bereit gestellt die wir mit Genuss verzehren. Voller Spannung telefonieren wir am späteren Nachmittag auf den Flughafen. Die Hotline-Nummer ist fast dauernd besetzt. Es dauert einige Zeit bis wir endlich jemanden erreichen. Allerdings bekommen wir nur eine schlechte Nachricht. Das Gepäck war auch nicht in der Nachmittagsmaschine. Am Abend besichtigen wir mit Daniel den Strand von Long Beach und essen in einem mexikanischem Restaurant. Bedingt durch die neunstündige Zeitverschiebung sind Anita und ich bald müde. Eigentlich haben wir, aus der Sicht unserer inneren Uhr betrachtet, bereits frühen Morgen. Anita ist so müde dass es fast während dem Essen einschläft. In der Wohnung von Daniel legen wir unsere müden Häupter zur Ruhe.
Skyline von Long Beach
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