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Minnesota

Sehenswürdigkeiten

St. Paul: Minnesotas Hauptstadt liegt im Südosten des Bundesstaats am Ufer des Mississippi. St. Paul war Mitte des 19. Jahrhunderts ein bedeutsamer Knotenpunkt für den Zug der Siedler in die nordwestlichen Regionen des Landes. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die im französischen Renaissancestil erbaute Cathedral, die allerdings erst 1906-1915 errichtet wurde. Daneben zieht es Besucher zum Como Park, einem Naherholungsgebiet in der Stadt mit Zoo und einem See oder zum Indian Mounds Park, einer etwa 2000 Jahre alten Begräbnisstätte der amerikanischen Ureinwohner, wo noch einige präkolumbische Erdhügel zu besichtigen sind. Im Winter finden in St. Paul verschiedene zum Winter Carnival zusammengefasste Veranstaltungen statt - unter anderem Eisskulpturenwettbewerbe -, die viele Tausend Besucher anlocken. Minneapolis: Die größte Stadt Minnesotas, an beiden Ufern des Mississippi gelegen, bildet zusammen mit St. Paul das Zentrum des Ballungsraums Twin Cities mit mehr als drei Millionen Einwohnern. Minneapolis gilt als kulturelle Hauptstadt des Bundesstaats und verfügt über eine überraschend große Zahl von Theaterbühnen. Zudem gibt es nennenswerte Kunstmuseen wie das Institute of Arts mit seinen mehr als 10.000 Exponaten oder das unlängst erweiterte Walker Art Center mit dem Skulpturengarten. Deutlich mehr Besucher zieht allerdings die in Bloomington im Süden der Stadt gelegene Mall of America an, das meistbesuchte Einkaufszentrum der Welt mit derzeit mehr als 520 Läden; eine Erweiterung auf 900 ist geplant. Vom Shoppen entspannen kann man sich in einem der vielen Parks der Stadt, 15% der Gesamtfläche von Minneapolis sind begrünt. Innerhalb der Stadt sind mehrere künstliche Seen, die Chain of Lakes, über Rad- und Wanderwege miteinander verbunden.
Duluth: Die Hafenstadt am Ufer des Lake Superior ist einer der am weitesten von der Küste entfernt liegenden Tiefseehäfen der Welt. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Aerial Bridge über den Kanal am Hafen, eine Brücke, die Lasten und Passagiere per Fahrstuhl und Transportband zum anderen Ufer befördert. Sie wurde 1905 errichtet und steht als historische Stätte unter Schutz. In der Stadt befindet sich außerdem das sehenswerte Great Lakes Aquarium. Duluth dient daneben als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Superior National Forest und die obere Küste des Lake Superior.
Rochester: Die Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern liegt im Süden Minnesotas an einer Schleife des Zumbro River. Rochester ist Standort der weltweit renommierten Mayo-Klinik. Sehenswert sind das Chateau Theatre, ein historisches ehemaliges Lichtspielhaus, sowie die von Frank Lloyd Wright gestalteten Wohnhäuser Bulbulian Residence, McBean Residence und Keys Residence.
Itasca State Park: In dem Naturschutzgebiet im Norden Minnesotas entsteht aus einem See der berühmteste Fluss der USA, der Mississippi. Der den See umgebende Pinienwald dient als Erholungs- und Wandergebiet.
Voyageurs National Park: Der ganz im Norden an der Grenze zu Canada gelegene Nationalpark umfasst ein Wald- und Seengebiet mit hervorragenden Wander- und Wassersportmöglichkeiten. Mehr als 900 Inseln in den Seen warten auf Entdecker. Im Winter werden Bereiche für Schneemobile und Skifahrer freigegeben. Weitere Abschnitte des Parks sind Wildnis Gebiete und dienen als Lebensraum verschiedener Tierarten.

Geschichte

Im Jahre 1805 erwarb der Entdecker und Offizier Zebulon Pike Gebiete am Zusammenfluss des Minnesota River und des Mississippi River. Allerdings dauerte es noch einige Jahre, bis die ersten Siedler in die Gegend kamen. Als Folge wurde als erste dauerhafte Siedlung von 1819 bis 1825 Fort Snelling errichtet. Zudem bauten Soldaten eine Wassermühle und eine Sägemühle an den Saint Anthony Falls. Als die Industrie später wuchs, bildete sich dort die Stadt Minneapolis. In der Zwischenzeit hatten sich viele Menschen in der Nähe des Forts angesiedelt. 1839 zwang die Armee sie flussabwärts zu ziehen und sie ließen sich in der Gegend nieder, in der später Saint Paul entstand. Das Minnesota Territory wurde am 3. März 1849 gegründet. Bis 1858 kamen tausende weitere Siedler nach Minnesota. Innerhalb von knapp zehn Jahren hatte sich die Bevölkerungszahl von 6.000 auf mehr als 170.000 vervielfacht. Am 11. Mai 1858 wurde aus dem östlichen Teil des Minnesota Territory und dem westlichen Teil des Wisconsin Territory Minnesota als 32. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika gegründet.
Verträge, in denen die europäischen Siedler den Ureinwohnern Teile ihrer Gebiete abkauften, drängten die Sioux und Ojibwe langsam von ihrem Land auf kleinere Reservate und vergrößerten die Siedlungs- und Agrarflächen der europäischen Siedler. Als sich die Lebensbedingungen für die Sioux verschlechterten, wuchsen die Spannungen und führten 1862 zum Sioux-Aufstand. Das Ergebnis des sechs Wochen andauernden Krieges war die Hinrichtung von 38 Indianern, die größte Massenhinrichtung in der Geschichte der USA, in Mankato und die Verbannung der meisten verbleibenden Sioux in das Crow Creek Reservat in Nebraska. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte Minnesota nach Ende des Sezessionskrieges um 1870. Die Nachfrage nach dem reichlich vorhandenen Holz machte die Land- und Forstwirtschaft zu den Hauptstützen der frühen Bevölkerung Minnesotas. Mit den Sägemühlen an den Saint Anthony Falls und Holzfällerlagern in St. Croix, Stillwater und Winona wurden große Mengen an Nutzholz erzeugt. Diese Städte waren für den Transport idealerweise an Flüssen gelegen. Später wurden die Saint Anthony Falls genutzt, um Energie für Getreidemühlen zu liefern. Innovationen der Müller von Minneapolis führten zur Produktion von patent flour, welches als eines der feinsten Brotmehle seiner Zeit galt. 1900 wurden, angeführt von Pillsbury und der Washburn-Crosby Company (einem Vorläufer der General Mills), 14,1 Prozent des Getreides der USA in Minnesota gemahlen.
Der Eisenerzabbau begann mit der Entdeckung großer Vorkommen im Norden des Bundesstaates in den 1880er-Jahren. Das Erz wurde mit der Eisenbahn nach Two Harbors und Duluth transportiert, dann auf Schiffe geladen und ostwärts über die Großen Seen transportiert.

Lage und Klima

Minnesota ist nach Alaska der nördlichste Bundesstaat der USA, der sogenannte Northwest Angle ist der einzige Teil der 48 zusammenhängenden Bundesstaaten, der nördlich über den 49. Breitengrad hinausragt. Der Nordosten des Staates liegt am Ufer des Oberen Sees und teilt sich Seegrenzen mit der kanadischen Provinz Ontario sowie den Bundesstaaten Michigan und Wisconsin. An den Osten und Südosten Minnesotas grenzt Wisconsin, an den Süden Iowa, an den Westen North und South Dakota und im Norden die kanadischen Provinzen Ontario und Manitoba. Mit 225.171 Quadratkilometern (etwa 2,25 Prozent der Gesamtfläche) ist Minnesota der zwölftgrößte Bundesstaat der USA und der zweitgrößte des mittleren Westens. Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 660 Kilometer, in Ost-West-Richtung rund 560 Kilometer. Minnesota hat ein kontinentales Klima. So sind die Winter mit Temperaturen weit unter null Grad Celsius eher polar geprägt, Minnesota gilt als kältester Bundesstaat nach Alaska. Die Sommer sind dagegen - vor allem im Süden des Staates - heiß und feucht. Den gesamten Winter über kann es zu Kaltlufteinbrüchen und Blizzards kommen. Die Jahresmitteltemperatur beträgt zwei bis acht Grad Celsius. Entsprechend der Klimaklassifikation nach Köppen/Geiger fällt der südlichere Teil des Bundesstaates in das humide Kontinentalklima mit heißen Sommern, die nördlichen zwei Drittel werden dem humiden Kontinentalklima mit warmen Sommern zugeordnet.
Die Regionen im Nordosten werden darüber hinaus von der ausgleichenden Wirkung des Oberen Sees beeinflusst. Dies bedeutet, dass die Temperaturen im Winter für die Region vergleichsweise warm ausfallen, während der See im Sommer kühlend wirkt.
Abhängig vom Ort reicht der Jahresniederschlag von rund 480 mm im Nordwesten bis zu 860 mm im Südosten, zu Dürren kommt es etwa alle zehn bis 50 Jahre. Die Vegetationsperiode variiert von 90 Tagen in der Iron Range bis zu 160 Tagen im Südosten Minnesotas nahe dem Mississippi. Der Süden Minnesotas gehört zum Gebiet der Tornado Alley.

Nickname - North Star State

"L'Etoile du Nord" oder "Der Stern des Nordens" ist das Motto des Staates Minnesota. Der "North Star State" hat den Menschen ein Gefühl für die Richtung im Laufe der Zeit gegeben. Minnesota ist durch ihre Auto-Nummernschilder bekannt als das "Land der 10.000 Seen". Tatsächlich hat Minnesota mehr als 12'000 Seen.

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