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Maryland

Sehenswürdigkeiten

Annapolis: Haupt- und Hafenstadt
Marineakademie Antietam National Battlefield: Gedenkstätte der blutigsten Schlacht des Sezessionskrieges
Assateague Island National Seashore: Naturschutzgebiet mit unberührten Stränden und Marschlandschaften
Blackwater-Naturreservat
Fort George G. Meade in Fort Meade: Sitz der National Security Agency

Geschichte

Lord Baltimore, der 1632 für das Land eine Bewirtschaftungskonzession erhielt, benannte das Gebiet nach Königin Henrietta Maria, der Ehefrau des englischen Königs Karl I. Am 25. März 1634 ließen sich die ersten Siedler in dem Gebiet nieder. Maryland war die einzige katholische unter den strikt protestantischen britischen Kolonien in Nordamerika. Das erste katholische Bistum und die erste katholische Kathedrale der USA entstanden hier. Das Maryland-Toleranz-Gesetz war eines der ersten Gesetze, das ausdrücklich andere (christliche) Konfessionen tolerierte, und gilt infolgedessen als Vorläufer des 1. Verfassungszusatzes. Die Mason-Dixon-Linie, zugleich die Grenze zwischen Pennsylvania und Maryland, wurde in den 1760er Jahren gezogen, um Zwistigkeiten zwischen den Familien Penn und Calvert zu schlichten. Ursprünglich hatte die königliche Charta – aufgrund einer fehlerhaften Landkarte – Maryland das Territorium nördlich des Potomac River bis zum 40. Breitengrad zugesprochen, wodurch ausgerechnet Philadelphia, die grösste Stadt Pennsylvanias, zu Maryland gehört hätte. Daraufhin beauftragten die herrschenden Familien Marylands und Pennsylvanias, Calvert und Penn, die Geometer Charles Mason und Jeremiah Dixon mit dem Vermessen einer neuen gültigen Grenze. Die später nach ihnen benannte Linie ist auch die traditionelle und gern zitierte Grenze zwischen den so genannten Nord- und Südstaaten geworden. Die US-amerikanische Hauptstadt Washington, D.C. entstand in einem zu diesem Zweck von Maryland abgetrennten Distrikt. Im Krieg von 1812 wurde Maryland Kriegsschauplatz, als die Briten vergeblich Zugriff auf die Kolonien zu gewinnen suchten. Die britischen Truppen scheiterten bei der Zerstörung der Schiffswerft und der Einnahme der Stadt Baltimore aufgrund des beharrlichen Widerstandes einer Hafenbefestigung. Das erbitterte Gefecht inspirierte den Augenzeugen Francis Scott Key zum Gedicht "The Star-Spangled Banner", das Text der amerikanischen Nationalhymne wurde. Während des Sezessionskrieges blieb Maryland weitgehend neutral. Am 19. April, eine Woche nach dem Beginn des Bürgerkriegs kam es in Baltimore zu bewaffneten Auseinandersetzungen und Sympathisanten der Südstaaten und Angehörigen der Massachusetts Militia, die sich auf dem Weg nach Washington befanden, um der Unionsarmee zu dienen. Die Auseinandersetzungen kosteten auf beiden Seiten Tote und sind als Baltimore riot of 1861 (oder auch Pratt Street Riot bzw. Pratt Street Massacre) in die Geschichte eingegangen. Maryland war Schauplatz mehrerer Schlachten: Am 17. September 1862 fand die Schlacht von Antietam und am 9. Juli 1864 fand die Schlacht von Monocacy in Maryland statt. Als sich abzeichnete, dass es sich infolge der Vorkehrungen des Nordens nicht von der Union lossagen würde, bezog man Maryland nicht in die Emanzipationsproklamation ein. Maryland schaffte die Sklaverei 1864 mit seiner neuen Verfassung ab.

Lage und Klima

Maryland liegt in der Mitte der Ostküste. Im Südwesten grenzt es an Virginia und Washington, D.C., im Westen an West Virginia, im Norden an Pennsylvania und im Nordosten an Delaware. An der tief ins Land schneidenden Chesapeake Bay liegen wichtige Häfen, wie Baltimore und Annapolis, wo sich die Marineakademie der USA befindet. Die Bucht war lange Zeit einer der ertragreichsten Fischgründe der Welt, doch Überfischung und Wasserverschmutzung ließen die legendären Austernbänke fast vollkommen verschwinden. In dem relativ kleinen Staat liegen die Extreme nahe beieinander: Hier die Metropole Baltimore, dort die abgelegenen Hügel der Appalachen und an der Küste beschauliche Fischerdörfer. Überhaupt hat der Staat eine eigentümliche Form: Bei Hancock liegt die schmalste Stelle des Staates. Die Grenzen zu Pennsylvania im Norden und West-Virginia im Süden liegen hier weniger als 3 Kilometer auseinander – damit ist dies die engste Stelle eines Bundesstaates der USA überhaupt. Mit einer Bevölkerungsdichte von 209 Einwohnern pro Quadratkilometern bezogen auf die Landfläche (vergleichbar mit Rheinland-Pfalz) gehört Maryland zu den am dichtesten besiedelten US-Bundesstaaten. Neben der Metropole Baltimore gehört auch etwa die Hälfte des umfangreichen Großraums von Washington, D.C. zu Maryland.
Aufgrund der Lage nahe dem Atlantischen Ozean und der Chesapeake Bay herrscht in der Stadt Baltimore ein gemässigtes, feuchtes Klima mit warmem Sommerwetter und milden Wintern vor. Der Frühling ist warm und relativ trocken mit Tagestemperaturen um 16°C. Im Sommer ist das Wetter in Baltimore heiss und feucht, wobei die heissesten und feuchtesten Monate des Jahres der Juli und August sind mit Tagestemperaturen um 29 ° C. Im späten Sommer und frühen Herbst können Gewitter auftreten und Hurrikane sind möglich. Das Wetter im Herbst ist angenehm, mit warmen Tagestemperaturen und kühlen Nächten. Die Winter sind kühl, der kälteste Monat ist Januar, die Tagestemperaturen sinken auf etwa 4° C, die Nachttemperaturen erreichen Tiefen von etwa -2 ° C. Schneefälle sind möglich, aber dauern nicht lange. Baltimores jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 99 cm.

Nickname - Old Line State

Laut einigen Historikern verlieh General George Washington den Namen "Old Line State" und assoziierte Maryland mit seinen regelmässigen Truppen, der Maryland-Linie, die mutig in vielen Schlachten des Unabhängigkeitskrieg kämpften.

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